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Kretschmer: "Muss mich nicht von Putin distanzieren"

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer steht wegen seiner Ansichten zu Russland regelmäßig in der Kritik. Nun bekräftigt er seine Warnung, mit Russland und den Menschen dort zu brechen.

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Michael Kretschmer verteidigt seine Ansichten zu Russland.
Michael Kretschmer verteidigt seine Ansichten zu Russland. © SZ/Uwe Soeder

Dresden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat seine zurückhaltenden Äußerungen gegenüber Russlands Präsidenten Wladimir Putin verteidigt.

"Ich habe Putin nie umgarnt, ich muss mich nicht von ihm distanzieren", sagt Kretschmer nun in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Seine Treffen seien stets mit dem Bundeskanzleramt abgestimmt gewesen, auch habe er Themen wie die Annexion der Krim und die Inhaftierung des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny klar angesprochen, so der CDU-Politiker.

Jetzt warne er allerdings davor, mit Russland und den Menschen dort zu brechen. "Wir werden nach diesem Krieg weiter mit Russland als unserem Nachbarn leben müssen." Für ähnliche Aussagen in einem Livegespräch des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" in der vergangenen Woche war Sachsens Ministerpräsident vom ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk heftig attackiert worden.

In dem FAZ-Artikel, in dem auch die Ursachen für Kretschmers derzeit geringen Zustimmungswerte analysiert werden, äußert sich der Regierungschef aber nicht nur zum Krieg in der Ukraine. Auch seine Corona-Politik und die Impfpflicht im medizinischen Bereich werden thematisiert. "Wenn ein Drittel der Betroffenen die Entscheidung nicht trägt, finde ich es absolut richtig, zu überlegen, ob die Entscheidung richtig ist. Zumal alle Träger von der Diakonie oder der Caritas bis zu privaten Betreibern auf Veränderungen drängen," sagte Kretschmer. (SZ/win/mja)

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