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Mit Handy am Steuer: "Spiel mit dem Tod"

Polizisten kontrollieren Lkw-Fahrer aus einem Bus heraus. Was sie dabei beobachtet haben.

Von Christoph Springer
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© Polizeidirektion Dresden

Dresden. Sie sind mit dem Bus auf der Autobahn unterwegs gewesen und haben gefilmt. Polizisten waren am Dienstag zwischen 10 und 18 Uhr in Dresden und den Autobahnen rund um die Stadt unterwegs, um zu kontrollieren, ob sich Autofahrer durch ihre Handys oder andere elektronische Geräte vom Fahren ablenken lassen. Das sei immer häufiger Ursache für schwere Unfälle, so die Polizei.

Rund 60 Beamte waren im Einsatz, ein Teil davon auch in einem Bus. Die Beamten ahndeten insgesam 250 Ordnungswidrigkeiten. In mehr als der Hälfte aller Fälle nutzten Auto - und Radfahrer ihre Handys während der Fahrt. Es waren insgesamt 137, darunter acht Fahrradfahrer. Elf Fälle registrierten die Polizisten in dem Bus. "In einem Fall vertiefte sich der Fahrer eines Sattelzuges über längere Zeit in die Lektüre der Frachtpapiere", berichtet die Polizei. Außerdem haben die Beamten 42 Autofahrer ohne Sicherheitsgurt festgestellt und 70 weitere Ordnungswidrigkeiten wie Rotlichtfahrten oder Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten geahndet.

Ablenkung habe nach Erkenntnissen der Forschung inzwischen gravierendere Auswirkungen auf das Unfallgeschehen als etwa Alkohol und Drogen, berichtet die Polizei. Die Feststellungen im Gebiet der Polizeidirektion Dresden haben sich seit 2015 auf 3.061 Delikte im Jahr 2020 verdoppelt. Diese Tendenz halte auch in diesem Jahr an.

Demnach entfielen im Jahr 2019 knapp sieben Prozent der bei der Aktion „Respekt durch Rücksicht – Radverkehr im Blick“ festgestellten Ordnungswidrigkeiten auf Ablenkungsdelikte. Im Frühjahr 2021 waren es dagegen bereits knapp 30 Prozent.

Der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, Gerald Baier: „Wer im Straßenverkehr abgelenkt ist, entscheidet sich für einen Blindflug und gefährdet nicht nur sich selbst, sondern insbesondere andere Verkehrsteilnehmer." Das Schreiben von Nachrichten auf dem Handy während der Fahrt sei so gefährlich wie das Fahren unter Alkohol mit 1,1 Promille. "Wer sich ablenkt spielt mit dem Tod".