SZ + Meißen
Merken

Fast 300-jährige Platane in Gefahr

Sie steht seit Jahrzehnten im Park Siebeneichen. Jetzt könnte sie wegen der Plossenauffahrt sterben.

Von Martin Skurt (Nutzer gelöscht und neu angele
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Am Wochenende trafen sich knapp ein Dutzend Meißner Naturfreunde, um für den Erhalt der Platane im Schlosspark Siebeneichen zu demonstrieren.
Am Wochenende trafen sich knapp ein Dutzend Meißner Naturfreunde, um für den Erhalt der Platane im Schlosspark Siebeneichen zu demonstrieren. © Claudia Hübschmann

Meißen. Am vergangenen Wochenende haben sich etwa ein Dutzend Menschen getroffen, um für den Erhalt der fast 300 Jahre alten Platane im Schlosspark Siebeneichen zu demonstrieren. Laut ihnen ist der uralte Baum bedroht, wenn die Plossenauffahrt gebaut wird. Denn durch den Schlosspark ist eine Umleitung geplant. 

Im März dieses Jahres habe man erhebliche Mängel an der Krone der Platane entdeckt, so die Meißner Stadtverwaltung damals. Sie wurde daraufhin mit Flatterband abgesperrt, da sie nicht verkehrssicher sei. Sie soll deshalb beschnitten werden – als Pflegemaßnahme. Laut der unteren Naturschutzbehörde handelt es sich um einen Pilzbefall, teilt Leo Lippold mit. Aber ein gesunder Baum könne dies von allein kurieren. "Für mich als Laien sieht der Baum gesund aus", meint der Betreiber des Schlosses Scharfenberg, der am Sonntag auch vor Ort war.  

Leo Lippold befürchtet, dass mit diesen Pflegemaßnahmen die Platane mehr Schaden erleidet, als das es ihr hilft. Vor Jahren standen dort zwei weitere Platanen im Park. Sie wurden ebenfalls gepflegt, haben es aber nicht überlebt. Das Gleiche könnte jetzt mit dieser Platane passieren. "Das ist ein Sakrileg, dass dieser Baum nun beschnitten wird." Diese Platane habe so viel Geschichte erlebt, und jetzt fällt sie im schlimmsten Fall der Umleitung zum Opfer, für ein so umstrittenes Projekt wie den Plossenaufstieg. "Dazu haben wir kein Recht."

Die Sanierung des Teilstücks der Staatsstraße 177, auch bekannt als Plossenauffahrt, ist äußerst umstritten. Streitpunkte sind unter anderem die zweijährige Vollsperrung, die laut Landesstraßenbauamt notwendig sei, sowie die geplanten Umleitungen über Lercha und Siebeneichen. 

Um für Rettungswagen, Feuerwehr sowie öffentlichen Personennahverkehr eine Umleitung zu haben, wird der Siebeneichener Schlossberg deshalb ertüchtigt. Was dies jedoch für die alte Platane sowie die dort brütende Hufeisennase bedeutet, bleibt ungewiss. "Ich werde auf jeden Fall alles tun, um dagegen anzukämpfen", meint Leo Lippold.

Mehr lokale Nachrichten aus Meißen und Umgebung lesen Sie hier.