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Platz 2 im Döner-Voting: Snackpoint in Radeberg

Seit 25 Jahren verkauft Nizamettin Koci in Radeberg Döner. Nun belegt er im Voting von Sächsische.de den zweiten Platz. Neben dem gefüllten Fladenbrot bietet er seit Kurzem auch ein Gericht an, das immer beliebter wird: Kumpir.

Von Verena Belzer
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Nizamettin Koci (l.) mit seinem Mitarbeiter Aydin Bitikçi im Snackpoint am Niedergraben in Radeberg.
Nizamettin Koci (l.) mit seinem Mitarbeiter Aydin Bitikçi im Snackpoint am Niedergraben in Radeberg. © René Meinig

Radeberg. Das meistverkaufte Gericht ist und bleibt der Döner. Wie sollte es auch anders sein in einem Dönerladen? Eine Besonderheit: Das Fladenbrot, das ursprünglich aus der Türkei stammt, wird hier mit Schweinefleisch gefüllt. "In Dresden findet sich sicher deutlich weniger Läden, die Döner mit Schweinefleisch anbieten", meint Snackpoint-Chef Nizamettin Koci. "Aber in Richtung Bautzen und Zittau gibt es das öfter."

Für gläubige Muslime gibt es auch die Variante mit Kalb-Hackfleisch. "Aber die meisten kaufen Döner mit Schweinefleisch", sagt der Chef, der hier am Niedergraben vor 25 Jahren seinen Snackpoint eröffnet hat.

Von Döner bis Kumpir: Im Snackpoint werden 80 Gerichte angeboten

Als Nizamettin Koci seinen Laden damals eröffnete, standen 16 Gerichte auf der Speisekarte. Heute sind es knappe 80. Darunter finden sich neben Döner auch Salate, Dürüm, Pide, Lahmacun, Börek, Nudelgerichte, Pizza und Schnitzel. Alle Lebensmittel werden frisch zubereitet. "Ich habe nur zwei Produkte tiefgefroren hier: Falafel und Schnitzel." Sein Dönerfleisch bezieht er von einem Produzenten aus dem nahen Radeburg. Der Geschmack ist das wichtigste - Nizamettin Koci legt Wert auf Qualität.

Seit Kurzem bietet er seinen Kunden auch ein neues Gericht an. "Das ist eine Ofenkartoffel mit Käse, Salat und Fleisch", erklärt Nizamettin Koci. Der Fachbegriff: Kumpir. Manche Kunden hätten danach gefragt, deshalb habe er die Ofenkartoffel in sein Angebot aufgenommen. "In Dresden ist das sehr beliebt", erzählt der Chef.

Er habe keine große Werbung für das neue Gericht gemacht, und dennoch werde es auch in Radeberg gut verkauft. "Die vegetarische Variante kostet 6 Euro, die mit Fleisch 7 Euro." Und Kumpir sei auch keine deutsche Erfindung, obwohl man das wegen der deutsch anmutenden Kartoffel glauben könnte. "Es gibt ein Gebiet in Istanbul, da verkaufen 20 Stände nebeneinander Kumpir."

Freundlichkeit und Herzblut: Der Kunde steht im Mittelpunkt

Freundlichkeit all seinen Gästen gegenüber, das ist ihm wichtig. "Und ich denke schon, dass ich einen guten Ruf habe. Sonst kämen die Leute ja nicht zu uns. Der Standort hier am Niedergraben ist ja nicht so gut. Man kommt nicht einfach so bei uns vorbei."

Dieser Ruf ist nun mit dem zweiten Platz belohnt worden. Nur um einen Prozentpunkt ist der Snackpoint dabei hinter dem Erstplatzierten gelandet. Dritter Sieger ist das Kebab Haus Europa in Ottendorf-Okrilla geworden.

Nizamettin Koci hat in den Jahren seit der Eröffnung vor 25 Jahren eine Zeitlang Radeberg den Rücken gekehrt und in Dresden gearbeitet. Grund dafür war ein persönliches Schicksal. In Dresden arbeitete er als Fahrer, versuchte, sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Eines ist ihm dabei wichtig zu betonen: "Ich bin seit 30 Jahren in Deutschland, ich habe keine Ahnung, was Hartz-IV ist. Ich habe nie vom Staat gelebt." Sein eigenes Geld für sich und die Familie zu verdienen, das stand immer im Vordergrund.

2016 kehrte er nach Radeberg zurück. "Hier habe ich mein Herzblut, meine Energie und meine Kraft hineingesteckt. Und ich denke, die Radeberger wissen das." Er wolle ein ganz normales, ruhiges Leben ohne Stress. Passend dazu steht ein Schild an der Theke im Snackpoint, auf dem zu lesen ist: "Wir lassen uns nicht hetzen. Wir sind bei der Arbeit und nicht auf der Flucht."

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