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Rödertaler Bäcker starten die Stollenzeit

Die ersten Stollen sind in Radeberg und Umgebung bereits in die Öfen geschoben worden. Warum ein Bäcker den Teig wickelt – und welche Neuheiten es gibt.

Von Siri Rokosch
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Die ersten Stollen in diesem Jahr sind beim Ottendorfer Mühlenbäcker bereits fertig gebacken worden. Hier rollt Bäckermeister Frank Wunderlich den Teig aus.
Die ersten Stollen in diesem Jahr sind beim Ottendorfer Mühlenbäcker bereits fertig gebacken worden. Hier rollt Bäckermeister Frank Wunderlich den Teig aus. © Rene Meinig (Archiv)

Rödertal. Im Herbst-Urlaub in Österreich durfte das traditionelle Weihnachtsgebäck - der Echte Dresdner Christstollen - bei Bäckermeisterin Anita Kunath aus Leppersdorf nicht fehlen. "Traditionell nehmen wir Stollen mit nach Österreich in den Urlaub. Trotz Wärme und Sonnenscheins haben wir ihn sehr genossen, und er war schnell aufgegessen. Wir hatten viel Spaß", sagt sie gegenüber Sächsische.de.

In Ihrer Bäckerei Kunath in Leppersorf, mit Filialen in Wachau und Radeberg, wird bereits seit Mitte September der Echte Dresdner Christstollen gebacken. Vor allem Urlauber, die regelmäßig in die nahegelegene Lux Oase kämen, würden schon im Herbst die Stollen kaufen und mit nach Hause nehmen wollen, erklärt Anita Kunath. Und nicht nur die Bäckerei Kunath ist damit in die Stollensaison gestartet.

So viele Stollen werden dieses Jahr im Rödertal gebacken

"Bislang haben wird rund 200 Christstollen gebacken", sagt Anita Kunath. Sie könne aber nicht vorhersagen, ob in dieser Saison mehr als im letzten Jahr über die Ladentheke gehen werden. "Wir wissen ja noch nicht, was die Saison bringt. Es werden aber zwischen 1.500 und 2.000 Christstollen werden", sagt sie. Die Echten Dresdner Christstollen würden dann sechs bis acht Wochen lagern, sodass die Bäckerei auch im November noch Rosinenstollen backen werde.

Auch in der Bäckerei Gnauck aus Ottendorf-Okrilla wird seit dem 10. Oktober wieder der Original Dresdner Christstollen gebacken, wie Annett Mütze sagt: "Derzeit haben wir Bestellungen für die ersten 1.000 Stück vorliegen. Wie viele es insgesamt in diesem Jahr werden, wissen wir erst Ende Dezember. 2022 haben wir 10 Tonnen gebacken."

Bei der größten Bäckerei im Rödertal, dem Ottendorfer Mühlenbäcker, hat die Stollensaison "selbstverständlich auch begonnen", sagt Verkaufs-und-Marketingleiterin Claudia Reichert. "Seit Mitte September backen wir regelmäßig Original Dresdner Christstollen nach handwerklicher Art. Wir rechnen auch in diesem Jahr mit einer hohen Nachfrage." Gebacken werde noch bis in den Dezember hinein. Wie viele Stollen es in diesem Jahr insgesamt werden, könne aber auch hier noch nicht vorausgesagt werden.

Welche Besonderheiten die Bäcker anbieten

Neben dem Original Dresdner Christstollen mit Siegel werden in der Bäckerei Kunath auch Mandel- und Schokostollen gebacken. Etwas später entstehen dann Mohnstollen und -striezel. Kunath erklärt dazu: "Der Mohnstollen hält sich nicht so lange. Er ist eher wie ein Kuchen. Mohn ist generell nicht so lange haltbar. Deshalb sollte Mohnstollen immer frisch gekauft und gegessen werden." Beim Christstollen hingegen würden die Rosinen das Gebäck regelrecht konservieren, sodass dieser liegen kann.

Neben dem typischen Weihnachtsgebäck wie Vanillekipferl, Heidesand- und Tannenbaumplätzchen werden in der Leppersdorfer Bäckerei aber auch Dinkelspekulatius hergestellt, Anita Kunaths Favorit. Bevor die in die Ladentheke kommen, werden dort aber Ende Oktober noch die Reformationsbrötchen dort liegen.

Auch in der Ottendorfer Bäckerei Gnauck werden neben dem echten Dresdner Christstollen mit Siegel Mandelstollen, Schokostollen, Marzipanstollen, Mohnstollen und Mohnstriezel hergestellt. Diese werden gerollt, so Mütze: "Unsere Kilostollen werden alle gerollt, denn das ist die traditionelle Form des Dresdner Stollens. Diese ist leider in Vergessenheit geraten ist. Die gewickelte Form symbolisiert das gewickelte Jesuskind."

Auch der Mühlenbäcker backt in diesem Jahr nicht nur den klassischen Stollen. Daneben soll es hier noch Mandel-, Mohn- und Dinkelstollen geben. Und auch zwei Besonderheiten sind geplant: ein Pistazie-Nougat-Stollen und ein Amarena-Stollen.

Wo Charity-Stollen hergestellt werden

In diesem Jahr soll es zudem wieder einige Charity-Stollen aus der Bäckerei Gnauck geben. Diese sollen bei einer Veranstaltung am 1. Advent des Lions Clubs Radeberg für einen guten Zweck verkauft werden. Die Aktion hatte im letzten Jahr Premiere und wurde sehr gut angenommen.

Wo Kinder mitbacken können

Die Bäckerei Kunath bietet in Leppersdorf Kinder-Plätzchenbacken an den Nachmittagen nach Vorbestellung an und auch in der Bäckerei Gnauck wird es wieder die Kinderbackstube in dieser Vorweihnachtszeit geben.

Am 5. November können Interessierte den Bäckern des Ottendorfer Mühlenbäckers über die Schulter schauen: beim Stollenfest. An diesem Tag ist auch die Kinderbackstube geöffnet. Die Mädchen und Jungen können dann unter anderem Plätzchen selbst herstellen.

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