Ottendorf-Okrilla. Das nagelneue Gebäude an der B97 kurz nach der A4-Abfahrt Hermsdorf in Ottendorf-Okrilla ist "klimaneutral". Viel Holz und andere Naturmaterialien wurden verbaut - und binnen eines knappen Jahres. Seit Donnerstag, 14. Dezember, 12 Uhr können die Kunden im Rewe, dem benachbarten DM und beim Mühlenbäcker einkaufen. Ob der geplante Neubau des Ärztehauses auf dem Nachbargelände wirklich kommt, ist unterdessen offen.

Viele Selbstbedienungs-Kassen und zwei Abholstationen

Gespräche zu einem Nahversorger auf dem Gelände des ehemaligen Presswerks, wo zu DDR-Zeiten Plastikprodukte für die ganze Welt, hergestellt wurden, gab es bereits im Jahr 2016, sagte Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer (parteilos) bei der Eröffnungsfeier, zu der auch Sachsens ehemaliger Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) kam. Lange Zeit war das Gelände ein "Lost Place".

Dass die rund 10.000 Ottendorfer Einwohner nun im neuen Rewe und dem DM-Markt einkaufen können, sei "ein wahnsinniger Fortschritt und eine tolle Entwicklung für den Ort", so der Bürgermeister. Von November 2022 an bis März 2023 wurden die alten Presswerk-Häuser abgerissen, danach begann der Neubau des Supermarktes. Sowohl beim ersten Spatenstich als auch beim Richtfest und jetzt zur Eröffnung war Regen ein Begleiter. Nun gibt es nach vielen Jahren wieder einen Drogeriemarkt in Ottendorf-Okrilla. Der DM bietet rund 15.600 Artikel an, 12 Angestellter stehen den Kunden beratend zur Seite, sagt Filialleiterin Bianca Schletze gegenüber Sächsische.de.

Zudem gibt es sowohl im neuen Rewe-Markt als auch im DM eine Abholstation. Kunden können online ihre Waren bestellen und mit einem QR-Code dort abholen.

Der Kassenbereich des neuen Rewe erwarten die Menschen fünf Selbst-Scanning-Kassen. Darunter sind zwei Kassen, an denen mit Bargeld bezahlt werden kann, die drei anderen funktionieren Bargeldlos. Zudem ist eine Scan and Go - Kasse vorhanden. Dort können Großeinkäufe mit einem händischen Barcode-Scanner einlesen und zahlen. Damit entfielen lange Wartezeiten an den beiden mit Kassen, anderen Kassierer arbeiten, sagt der Rewe-Leiter am Standort Ottendorf, Fritz Starke.

Daneben sind auch ein DHL-Paketshop mit Tabakwaren am Kassenbereich zu finden, rechts neben dem Eingang ist eine behindertengerechte Kundentoilette und eine Leergutabteilung. Links neben dem Eingang finden die Kunden den Ottendorfer Mühlenbäcker mit einem kleinen Sitzbereich.

Erste Kunden warteten bereits ab 10.30 Uhr auf Einlass

Der erst 28-jährige Fritz Starke setzt in seinem ersten eigenen Rewe-Markt auf Frische und regionale Produkte. Er wird den Markt leiten.

Kunden finden neben einer großen Obst- und Gemüseabteilung auch frische Schnittblumen, direkt im Eingangsbereich und eine Frischetheke mit Käse, Wurst und Fleischprodukten. In den letzten beiden Wochen hatten die 48 neu eingestellten Mitarbeiter alle leeren Regale gefüllt. Die letzten frischen Waren seien erst am Donnerstagmorgen eingetroffen, so Starke.

Die ersten Kunden wollten bereits ab 10.30 Uhr den neuen Rewe-Markt betreten, mussten aber bis zum offiziellen Zeitpunkt 12 Uhr warten. Draußen konnten sie sich bei Bratwurst, Glühwein und Kinderpunsch bei Nieselregen aufwärmen.

Ein Glücksrad war aufgebaut worden, an dem unter anderem Einkaufsgutscheine verlost wurden, Kinder konnten sich lustige Gesichter schminken sowie eine Luftballon-Figur formen lassen.

Der Ottendorfer Mühlenbäcker buk seine Quarkbällchen "Quarkinis" und jeder der ersten Kunden erhielt einen großen Keks geschenkt. Noch bis einschließlich Samstag gewähren sowohl der Mühlenbäcker als auch Rewe zehn Prozent Rabatt auf Brote und Brötchen sowie nicht preisgebundene Waren.

Wochentags, inklusive samstags hat der Rewe von 6 bis 22 Uhr geöffnet, DM-Kunden können von 8 bis 20 Uhr einkaufen.

Ein "nachhaltiges" Gebäudekonzept und die Pläne für das neue Ärztehaus

Das neue Einkaufszentrum ist als "nachhaltiges Gebäude" errichtet worden und zähle zu den modernsten seiner Art bei Rewe, sagte Jörn Schulze, Vertriebsleiter von Rewe Region Ost. Auf dem Dach befinde sich eine Fotovoltaikanlage, es seien CO₂-Kältemittel für die Kühlungen verwendet worden und überall würden LED-Lampen für das passende Licht sorgen. Damit sei der gesamte Markt "Klimaneutral", so Schulze.

Wie es auf dem Gelände nebenan weitergeht, ist unterdessen noch offen. Wie Bürgermeister Pfeiffer sagt, sei man im Moment von den Plänen abgerückt, im hinteren Bereich des Presswerkgeländes ein Ärztehaus zu errichten. Als einen der Gründe nannte der Bürgermeister die derzeitige Politik des Bundesgesundheitsministeriums.

Investor Michael Tschernick, von der KMT Leipzig sagte auf Nachfrage von Sächsische.de, dass er erst im Januar zu den weiteren Bauarbeiten Auskunft geben wolle.

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