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Wann die ersten Schüler an der Arnsdorfer Oberschule und am Radeberger Gymnasium unterrichtet werden

Gute Nachrichten für die Schullandschaft im Rödertal. In Arnsdorf wurde der Grundstein für die neue Oberschule gelegt und in Radeberg soll im November Baustart für das neue Haus II des Humboldt-Gymnasiums sein.

Von Verena Belzer
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So soll das neue Haus II des HGR aussehen.
So soll das neue Haus II des HGR aussehen. © Landratsamt Bautzen

Radeberg/Arnsdorf. Es tut sich was in der Rödertaler Schullandschaft - und zwar erheblich: In Arnsdorf wird eine neue Oberschule gebaut, in Radeberg bekommt das Humboldt-Gymnasium eine neue Außenstelle auf dem bahnhofsnahen Eschebach-Gelände. Der Grund für beide Baumaßnahmen liegt auf der Hand: Der Bedarf ist da, die Schülerzahlen steigen. Gerade das HGR platzt seit Jahren aus allen Nähten. Die Schule auf dem Freudenberg ist dreizügig konzipiert, doch die Klassenstufen sind aktuell mindestens sechszügig.

Die Entscheidung, auf dem Eschebach-Gelände zu bauen, hat der Radeberger Stadtrat vor einigen Jahren nach intensiver Diskussion gefällt, doch nun nimmt die Schule auch so langsam tatsächlich Gestalt an. "Auf dem zukünftigen Baufeld sind alle Abbrucharbeiten, Tiefenenttrümmerungen, Vermessungen, Arbeiten der Bodenbegutachtungen und vollständige Entkonterminierungen erreicht", schreibt das Landratsamt auf Anfrage. "Im April und Mai erfolgen die noch ausstehenden Entsorgungs- und Massenberäumungsarbeiten der Restmaterialien." Im November soll es endlich so weit sein: Dann soll gebaut werden. "Um dann im August 2026 die Nutzung des Neubaus der Außenstelle des Radeberger Gymnasiums zu ermöglichen."

"Einen Berg kann man nicht beliebig vergrößern"

Kostenpunkt für den Neubau der Außenstelle: 23 Millionen Euro. Der Landkreis Bautzen als Schulträger und der Freistaat teilen sich in etwa die Kosten. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) war diese Woche zu Besuch in Radeberg, um einen symbolischen Scheck in Höhe von 12,1 Millionen Euro zu überreichen. Bei dem Termin machte er auch deutlich: Pro Jahr hat er ein Budget von 50 Millionen Euro für Investitionen im ländlichen Raum - also Dresden, Leipzig und Chemnitz. "Und von diesen 50 Millionen gehen in diesem Jahr allein über 12 Millionen Euro nach Radeberg." Denn: "Zu guter Bildung gehören entsprechende Gebäude."

Worte, die Schulleiter und CDU-Stadtrat Andreas Känner gefallen haben dürften. Er griff in seiner Rede das Bild eines Berges auf - genauer gesagt: des Freudenbergs, auf dem das HGR steht. Ein Berg habe nicht zu verachtende Vorteile, sagte er. Die Möglichkeit, den eigenen Blick zu weiten, zum Beispiel, über den Tellerrand hinauszublicken. Aber: Ein Berg habe auch mindestens einen prägnanten Nachteil: "Man kann ihn nicht verrücken, nicht anpassen, beliebig vergrößern oder ihn gar ausklappen, wenn man mehr Platz benötigt."

Einen 12-Millionen-Euro-Scheck für den Neubau der Außenstelle des Humboldt-Gymnasiums überreichte Kultusminister Christian Piwarz (CDU, links) an Schulleiter Andreas Känner und Landrat Udo Witschas (CDU, rechts).
Einen 12-Millionen-Euro-Scheck für den Neubau der Außenstelle des Humboldt-Gymnasiums überreichte Kultusminister Christian Piwarz (CDU, links) an Schulleiter Andreas Känner und Landrat Udo Witschas (CDU, rechts). © Marion Doering
Die Schüler der HGR-Bigband musizierten anlässlich der Veranstaltung mit Kultusminister Piwarz.
Die Schüler der HGR-Bigband musizierten anlässlich der Veranstaltung mit Kultusminister Piwarz. © Marion Doering
Die Schüler der HGR-Bigband musizierten anlässlich der Veranstaltung mit Kultusminister Piwarz.
Die Schüler der HGR-Bigband musizierten anlässlich der Veranstaltung mit Kultusminister Piwarz. © Marion Doering
Für die Oberschule in Arnsdorf legte Landrat Udo Witschas nun den Grundstein.
Für die Oberschule in Arnsdorf legte Landrat Udo Witschas nun den Grundstein. © Landratsamt Bautzen

Startschuss für Belebung des Eschebach-Geländes

Und genau diesen Platz bekommt das HGR jetzt auf dem Eschebach-Gelände. "Seit vielen Jahren gehört Improvisation zu unserem Schulalltag", sagte Schulleiter Känner. "Es hat lange gedauert, wir sind aber froh und dankbar, dass sowohl der Freistaat Sachsen als auch unser Schulträger, der Landkreis Bautzen, nun mit viel Elan und ambitionierten Zielen unser Haus II vorantreiben."

Nun wird mit dem Gymnasium und seinen Schülern den Startschuss für eine Entwicklung des lange brachliegenden Eschebach-Areals gegeben. "Wir hoffen, dass wir mit unserem Gebäude am Bahnhof in Radeberg lebendiger Bestandteil eines neuen Stadtviertels werden", sagte Andreas Känner. Wie genau das jedoch konkret aussehen wird, ist noch unklar. Die Stadt hat jedoch zumindest einen neuen Bebauungsplan auf den Weg gebracht.

Schüler aktuell in Containern in Großröhrsdorf

Während man in Radeberg noch auf den Baustart wartet, ist man in Arnsdorf bereits deutlich weiter. Am Standort der ehemaligen Mittelschule entsteht hier an der Stolpener Straße eine neue Oberschule. Bereits seit August vergangenen Jahres wurde abgerissen. Die aktuell 47 Schüler zwei fünfter Klassen sind derzeit in Containeranlagen in Großröhrsdorf als Interimslösung untergebracht. Für das Schuljahr 2024/25 ist nach Angaben des Landratsamts geplant, wieder zwei 5. Klassen für die Oberschule zu bilden. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden all diese Klassenverbände in das neue fertiggestellte Gebäude in Arnsdorf umziehen.

Das L-förmige Schulgebäude wird 60 Meter lang sein und vier Etagen besitzen. Darin können dann bis zu 300 Schüler Platz finden. Bis September 2024 soll der Rohbau - also Fundament, Außenwände und Dach - fertiggestellt sein. Danach soll es mit den Fenstern und der Fassadenverkleidung bis Dezember 2024 weitergehen. Der Innenausbau ist für 2025 geplant.

"Dem Landkreis als Schulträger ist es wichtig, allen Schülern und Lehrkräften gute Bedingungen für das Lernen und Lehren zu bieten“, sagt Landrat Udo Witschas. "Insbesondere im Hinblick auf die Schülerzahlen in dem Bereich bestand daher hier die Notwendigkeit, eine Lösung zu finden, die dem Anliegen langfristig gerecht wird." Kostenfaktor in Arnsdorf: ebenfalls rund 23 Millionen Euro, davon kommen 5 Millionen Euro vom Freistaat.