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Das sagt die SDG zum Fahrgastschwund beim Lößnitzdackel

Die Lößnitzgrundbahn in Radebeul hatte 2023 deutlich weniger Fahrgäste als 2022. Doch das Vorjahr stellt eine Ausnahme dar, sagt die SDG und blickt zuversichtlich auf den Saisonstart zu Ostern.

Von Silvio Kuhnert
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Zu Ostern startet die Ausflugssaison 2024. Die Osterhasenfahrten der SDG sind bereits ausgebucht. Doch Hase und Lößnitzdackel haben noch Plätze in den Zügen des Traditionsbahnvereins zu bieten.
Zu Ostern startet die Ausflugssaison 2024. Die Osterhasenfahrten der SDG sind bereits ausgebucht. Doch Hase und Lößnitzdackel haben noch Plätze in den Zügen des Traditionsbahnvereins zu bieten. © Traditionsbahn e.V. Radebeul

Radebeul. Deutlich weniger Fahrgäste bei der Lößnitzgrundbahn im Jahr 2023 gegenüber 2022 sowie der Verlust der Spitzenposition unter den Schmalspurenbahnen in Sachsen - nachdem dies vergangene Woche bekannt wurde, meldet sich jetzt die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) zu Wort, die neben dem Lößnitzdackel auch Weißeritztal- und Fichtelbergbahn betreibt.

"Durch das 9-Euro-Ticket war 2022 ein Ausnahmejahr", sagt SDG-Sprecherin Kati Schmidt. Allein in den drei Monaten Juni, Juli und August beförderten die Schmalspurbahnen rund 138.000 Passagiere durch den Lößnitzgrund. "Das waren 52 Prozent der Gesamtfahrgastzahl des Jahres", so Schmidt.

Insgesamt zählte die SDG im Jahr 2022 rund 265.000 Fahrgäste in ihren Zügen zwischen Radebeul-Ost und Radeburg. In den Sommermonaten haben laut Schmidt alle Mitarbeiter einen Kraftakt geleistet. Ohne den Effekt durch das 9-Euro-Ticket sähe die Statistik für 2022 anders aus und der Unterschied zu den Passagierzahlen 2023 wäre nicht so groß. Im vergangenen Jahr fuhren 170.000 Personen mit dem Lößnitzdackel mit.

49-Euro-Ticket wird nicht so wie das 9-Euro-Ticket genutzt

Seit Mai vergangenen Jahres gibt es das 49-Euro-Ticket. Für diesen Preis kann man mit Bus und Bahn im Nahverkehr durch Deutschland reisen. Das Ticket gilt auch bei den drei Schmalspurbahnen der SDG. Allerdings wird dieses Angebot deutlich weniger genutzt, als das 9-Euro-Ticket im Vorjahr. Zwei Gründe macht Schmidt dafür aus. Zum einen ist der Monatspreis teurer. Andererseits muss im Gegensatz zum 9-Euro-Ticket ein Monats-Abo abgeschlossen werden.

Zudem haben die SDG für Nutzer des 49-Euro-Tickets einen Historik-Zuschlag von acht Euro pro Tag für Erwachsene eingeführt. Solch einen Aufpreis verlangt die Zittauer Schmalspurbahn bereits seit Jahren, dieser ist somit etabliert. Die Akzeptanz bei der SDG muss sich erst noch entwickeln. Das Zittauer Boahnl konnte 2023 insgesamt 243.667 Fahrgäste begrüßen und ist damit neuer Spitzenreiter unter den sächsischen Schmalspurbahnen, was den Zuspruch durch Ausflügler betrifft.

Kein Schülerverkehr beim Lößnitzdackel seit Ende 2022

Durch den Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 waren in jenem Jahr unter anderem die Energiekosten sowie die Preise für Steinkohle explodiert. Um den Verbrauch von Kohle zu reduzieren, musste die SDG mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 ihr Angebot ausdünnen. So ist der Lößnitzdackel nicht mehr Bestandteil des Schülerverkehrs. Dies schlägt sich in einem geringeren Fahrgastaufkommen von rund 44.000 Passagieren gegenüber dem Vorjahr in der Statistik nieder. Außerdem legt der Lößnitzdackel für Wartungs- und Reparaturarbeiten außer im November seit 2023 auch im Monat März eine Streckenpause ein. Wenn die Züge im Depot stehen, können sie auch keine Fahrgäste befördern.

Auch wenn die SDG im vorigen Jahr einen Fahrgastrückgang verbuchen musste, aus wirtschaftlicher Sicht waren die Entscheidungen richtig. "Mit dem Wirtschaftsjahr 2023 sind wir sehr zufrieden", sagt Schmidt, die optimistisch auf den diesjährigen Saisonstart schaut. Zu Ostern beginnt die Ausflugszeit. Die beiden Sonderfahrten mit dem Osterhasen in den Zügen der SDG am Ostersonntag sind bereits ausgebucht. Doch beim Osterhasen-Express des Traditionsbahnvereins gibt es noch Plätze.

Wann der Osterhasen-Express rollt

Der historische Traditionszug aus Zeiten des Königreichs Sachsen verkehrt vom 30. März bis 1. April dieses Jahres von Radebeul-Ost nach Moritzburg. Die erste Fahrt beginnt Ostersonntag und Ostermontag 9.12 Uhr in Radebeul-Ost und endet dort 11.32 Uhr wieder. Dieser Zug verkehrt nicht am Karsonnabend. Die zweite Fahrt beginnt an dem verlängerten Wochenende am Sonnabend, Sonntag und Montag um 12.35 Uhr und dauert bis 14.48 Uhr. Eine dritte Fahrt startet 15.30 Uhr und endet 17.51 Uhr wieder in Radebeul, jedoch nicht am Ostermontag. Zu Gast ist auch in diesem Jahr natürlich wieder der Osterhase, der zusammen mit dem Lößnitzdackel-Maskottchen die Fahrgäste auf die Osterwiese führen wird. Für alle Kinder ist dort eine kleine Überraschung versteckt.

Fahrkarten für den Osterhasen-Express der Traditionsbahn können telefonisch unter 0351 79696277 oder über die Internetseite www.trr.de bestellt werden. Für Kurzentschlossene sind erfahrungsgemäß am Zug noch Restkarten zu vergeben. Dabei gilt allerdings: Frühes Kommen sichert die besten Plätze.