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Radebeul
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Stadtratswahl: Das hat Bündnis 90/Die Grünen in Radebeul vor

Am 9. Juni 2024 findet die nächste Wahl zum Stadtrat in Radebeul statt. Sächsische.de stellt vorab die Ziele der Parteien vor, hier: Bündnis 90/Die Grünen.

Von Silvio Kuhnert
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Sie wollen für Bündnis 90/Die Grünen in den Radebeuler Stadtrat: Angela Zscheischler, Florian Militschke, Barbara Thiel und Eva Oehmichen (v. l. n. r.).
Sie wollen für Bündnis 90/Die Grünen in den Radebeuler Stadtrat: Angela Zscheischler, Florian Militschke, Barbara Thiel und Eva Oehmichen (v. l. n. r.). © Norbert Millauer

Radebeul. „Radebeul bewegt“ – so lautet das Motto von Bündnis 90/Die Grünen zur Stadtratswahl am 9. Juni dieses Jahres. "Wir müssen anschlussfähig und an den Entwicklungen unserer Zeit dranbleiben sowie uns den Herausforderungen stellen", sagt Spitzenkandidatin Eva Oehmichen. Ihr Wahlprogramm haben die insgesamt 18 Kandidatinnen und Kandidaten in die fünf Schwerpunktthemen Sport, Soziales, Wohnen, Mobilität und Klima geordnet und zu diesen Punkten einzelne Ziele und Forderungen formuliert.

Eva Oehmichen, Jahrgang 1966, Augenoptikerin
Eva Oehmichen, Jahrgang 1966, Augenoptikerin © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Albrecht Bolza-Schünemann, Jahrgang 1952, Dipl.-Ingenieur
Albrecht Bolza-Schünemann, Jahrgang 1952, Dipl.-Ingenieur © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Angela Zscheischler, Jahrgang 1956, Dipl.-Ingenieurin (FH)
Angela Zscheischler, Jahrgang 1956, Dipl.-Ingenieurin (FH) © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Martin Oehmichen, Jahrgang 1988, Pflegedienstleiter
Martin Oehmichen, Jahrgang 1988, Pflegedienstleiter © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Barbara Thiel, Jahrgang 1951, Dipl.-Ingenieurin
Barbara Thiel, Jahrgang 1951, Dipl.-Ingenieurin © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Oliver von Gregory, Jahrgang 1968, Rechtsanwalt
Oliver von Gregory, Jahrgang 1968, Rechtsanwalt © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Elke Siebert, Jahrgang 1972, Geschäftsführerin
Elke Siebert, Jahrgang 1972, Geschäftsführerin © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Thomas Berndt, Jahrgang 1968, Dipl.-Ingenieur
Thomas Berndt, Jahrgang 1968, Dipl.-Ingenieur © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Anja Wittich, Jahrgang 1981, Geschäftsleiterin
Anja Wittich, Jahrgang 1981, Geschäftsleiterin © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Christian Mendt, Jahrgang 1955, Pfarrer
Christian Mendt, Jahrgang 1955, Pfarrer © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Gabriele Poppitz, Jahrgang 1962, Sozialpädagogin
Gabriele Poppitz, Jahrgang 1962, Sozialpädagogin © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Dirk Lindackers, Jahrgang 1960, Dipl.-Ingenieur
Dirk Lindackers, Jahrgang 1960, Dipl.-Ingenieur © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Florian Militschke, Jahrgang 1986, Projektleiter Windenergie
Florian Militschke, Jahrgang 1986, Projektleiter Windenergie © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Matthias Müller, Jahrgang 1969, Konzertmanager
Matthias Müller, Jahrgang 1969, Konzertmanager © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Kornelia Gellner, Jahrgang 1959, Dipl.-Agraringenieurin
Kornelia Gellner, Jahrgang 1959, Dipl.-Agraringenieurin © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Gerhard Luhn, Jahrgang 1959, Innovationsmanager
Gerhard Luhn, Jahrgang 1959, Innovationsmanager © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Andreas Janning-Pott, 1962, Fachschullehrer
Andreas Janning-Pott, 1962, Fachschullehrer © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul
Innocent Töpper, Jahrgang 1991, Abteilungsleiter
Innocent Töpper, Jahrgang 1991, Abteilungsleiter © Bündnis 90/Die Grünen Radebeul

„Energie, Klima und Mobilität kann man als ein Thema betrachten“, sagt Stadträtin Angela Zscheischler, die auf Listenplatz drei auf einen Wiedereinzug hofft. Die Frage, wie Radebeuler in der Stadt unterwegs sind, habe viel mit Klimaschutz zu tun. So wollen die Bündnisgrünen einen Verbund aus Bus und Bahn, Rad und Car-Sharing-Modellen fördern. „Andere Städte machen das sehr konsequent“, so Zscheischler. Diese haben nicht nur ein Radverkehrs-, sondern ein Mobilitätskonzept, wo alle Verkehrsmittel betrachtet werden. „Was muss ich für Angebote an einem Bahnhof haben, damit ich von dort weiterkomme, ohne auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein?“, ist eine Frage, die mit dem Konzept geklärt werden soll.

  • Mehr als 23.000 Menschen aus Sachsen haben an der Umfrage von Sächsischer Zeitung und Leipziger Volkszeitung teilgenommen. Entwickelt und ausgewertet wurde der Sachsen-Kompass unter wissenschaftlicher Begleitung und in Kooperation mit der Agentur "Die Mehrwertmacher". Dabei wurde darauf geachtet, dass die Ergebnisse belastbar sind. Wo es aus kleinen Orten/Stadtteilen nicht ausreichend Antworten für belastbare Aussagen auf Gemeinde-/Stadtteilebene gab, wurden Nachbargemeinden teils gemeinsam ausgewertet. Alle Ergebnisse finden Sie auf saechsische.de/sachsenkompass

Kommunales Wärmekonzept

Bündnis 90/Die Grünen treten bei dieser Stadtratswahl erstmals als Partei und nicht mehr als eine Wählervereinigung mit dem Bürgerforum an. Der Komplex Klima ist mit der Frage nach der Energieversorgung für Barbara Thiel eng verbunden. Wärmepumpe? Solaranlage? „Wir benötigen ein Wärmekonzept seitens der Stadt“, sagt sie, dieses vermisse sie zurzeit sehr. So besorgt es sie, dass viele Menschen aus Angst jetzt eine Gastherme kaufen.

Florian Militschke ergänzt: „Die Stadt muss als Vorbild mit den eigenen Liegenschaften vorangehen, um als positives Beispiel den Bürgern zu zeigen, das und wie es geht.“ Hier spielt für ihn auch regionale Wertschöpfung eine Rolle. "Wenn wir Energie hier im Landkreis oder in der Stadt selber erzeugen, müssen wir nicht Geld irgendwohin für Gas oder Erdöl überweisen", meint er.

Für die Schwimmhalle wünschen sich die Grünen ein tragfähiges und nachhaltiges Konzept für die Sanierung, um langfristig die Kosten in einem vernünftigen Rahmen zu halten. Auch ein dritter Sportplatz ist für Eva Oehmichen ein wichtiges Thema: „Ich bin 2009 in den Stadtrat gewählt geworden. Damals wurde ein Sportentwicklungskonzept verabschiedet.“ 15 Jahre sei nichts passiert.

Andere Schwerpunkte bei Investitionen

„Wenn wir wollen, dass junge Familien nach Radebeul ziehen, und wir als Stadt mehr sein wollen als ein teurer Alterssitz für gut verdienende Dresdner, muss eine entsprechende Infrastruktur geboten werden“, so Angela Zscheischler. Dazu gehören Sportstätten. Bei Investitionen würde Bündnis 90/Die Grünen andere Prioritäten setzen. „Schwimmhalle und Sportplatz sind eine Grundstruktur, die man benötigt“, fährt Angela Zscheischler fort. Und Fraktionsvorsitzende Eva Oehmichen ergänzt, dass sie dafür auf den Kauf des ehemaligen E-Werks sowie des MEDA-Pharma-Gebäudes als Standort für das Stadtarchiv verzichtet hätte. Auch gegen den Erwerb der Villa Kolbe hatte die Fraktion gestimmt. Das Karl-May-Museum würde Eva Oehmichen im Bestand sanieren, eine andere Lösung für das Museumsdepot suchen und auf den Neubau verzichten.

Derzeit bilden die Radebeuler Grünen und das Bürgerforum mit der SPD eine gemeinsame Fraktion im Stadtrat. Sieben von den insgesamt neun Sitzen steuern sie bei. Für bezahlbares Wohnen muss aus ihrer Sicht die Stadt sorgen. Die Bündnisgrünen haben hier die Brache am ehemaligen Sportplatz an der Kötitzer Straße im Blick, wo ein neues Wohnquartier entstehen soll. Hier schwebt der Partei ein Mehrgenerationenprojekt vor. Für ältere Radebeuler müssen laut Angela Zscheischler Strukturen und Angebote geschaffen werden, damit sie aus großen Wohnungen und Villen ausziehen, um dort Platz für Familien zu machen.

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