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Aus Real in Riesa wird "Mein Real"

Lange mussten Kunden und Mitarbeiter bangen, nun ist offiziell: Für den Real im Riesapark kann es weitergehen. Es soll auch investiert werden.

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Am Eingang zum Riesaer Real-Markt kündeten am Freitag Aufsteller von den Änderungen, die ins Haus stehen: Der Markt bleibt erhalten, firmiert aber künftig unter neuem Namen.
Am Eingang zum Riesaer Real-Markt kündeten am Freitag Aufsteller von den Änderungen, die ins Haus stehen: Der Markt bleibt erhalten, firmiert aber künftig unter neuem Namen. © Eric Weser

Riesa. Die ersten Informationen dazu gab es schon im Januar, nun macht Real die Nachricht offiziell: Der Markt im Riesapark bleibt erhalten. Am Freitag gab das Unternehmen bekannt, wie es mit dem Standort in Riesa-Weida weitergehen soll. Zwar bleibt der Markt erhalten, einige Änderungen stehen aber doch ins Haus.

Die offensichtlichste: Der Markt wird bereits ab 1. Juli 2022 unter dem Namen "Mein Real" weitergeführt. Ein neues Logo in Rot statt wie bisher Blau gibt es dann auch, schon jetzt ist es im Internet zu sehen, gemeinsam mit dem neuen Slogan "alles was ich mag".

Der Eingang zum Real im Riesapark im Januar 2022: Bereits damals zeichnete sich ab, dass der Markt erhalten bleiben könnte.
Der Eingang zum Real im Riesapark im Januar 2022: Bereits damals zeichnete sich ab, dass der Markt erhalten bleiben könnte. © Sebastian Schultz

Wie Geschäftsleiter Alexander Tolls mitteilt, seien außerdem umfangreiche Modernisierungsinvestitionen beschlossen worden. Auch das Produktangebot soll künftig noch breiter werden.

"Umfangreiche Investitionen" bis 2025 geplant

Schon zum Jahresanfang war durchgesickert, dass Real-Käufer SCP rund 60 Märkte an den Sanierer Tischendorf weiterreichen wollte. Das bestätigt nun auch das Unternehmen. Insgesamt würden 64 Märkte unter dem neuen Markennamen weitergeführt, darunter neben dem in Riesa auch der Standort in Heidenau. "Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns auch zukünftig als modernes SB-Warenhaus mit einem unschlagbaren Mix aus Lebensmitteln und mit einem großen Sortiment an Nonfood-Produkten präsentieren können", sagt der Riesaer Geschäftsleiter Alexander Tolls.

Für die nächsten drei Jahre kündigt das Unternehmen umfangreiche Investitionen in die Modernisierung des Standortes an, "die zu signifikanten Verbesserungen führen und ein modernes Einkaufserlebnis bieten werden". Dazu gehöre auch der komplett neue Markenauftritt.

Regionales Angebot soll ausgebaut werden

Was das Warenangebot angeht, werde der Markt seinen Fokus weiterhin auf die Frischeabteilungen legen. "Insbesondere das Angebot der Ultrafrische-Abteilungen für Obst und Gemüse, frisch gebackene Backwaren, Frischetheken für Fleisch, Wurst und Käse sowie für Milch- und Molkereiprodukte und Bio-Produkte wird stark ausgebaut werden", kündigt Real an. Laut Geschäftsleiter Tolls werde man dazu auch die Kooperationen mit den lokalen und regionalen Lieferanten weiter intensivieren.

Möglich macht das auch eine Kooperation mit Rewe. Im April hatte das Bundeskartellamt grünes Licht dafür gegeben, dass Real künftig von diesem Händler beliefert wird. Nun bestätigt das auch der Riesaer Standortleiter: "Ab Juli profitieren wir auch von dem großen Produktangebot der Rewe Group. In Verbindung mit unserem Nonfood-Angebot werden wir eines der interessantesten und breitesten Sortimente im deutschen Lebensmitteleinzelhandel anbieten können", so Tolls. Laut Real umfasst das Sortiment insgesamt rund 60.000 Artikel.

Der Riesapark in einer Luftaufnahme von 2022. Der Real-Markt liegt aus dieser Perspektive gesehen im im hinteren Bereich des vor fast 30 Jahren erbauten Einkaufszentrums.
Der Riesapark in einer Luftaufnahme von 2022. Der Real-Markt liegt aus dieser Perspektive gesehen im im hinteren Bereich des vor fast 30 Jahren erbauten Einkaufszentrums. © Lutz Weidler

An den Öffnungszeiten des Marktes soll sich laut Mitteilung nichts ändern. Nach wie vor bleibt demnach montags bis mittwochs von 8 bis 20 Uhr geöffnet, donnerstags bis sonnabends bis 21 Uhr. Auch das Payback-Angebot und die Ratenzahlung bei größeren Einkäufen sollen beibehalten werden.

Dem Riesapark bleibt ein wichtiger Mieter erhalten

Nicht nur bei Kunden und Mitarbeitern dürfte die Nachricht für Freude sorgen. Auch für die anderen Geschäfte und das Centermanagement im Riesapark bedeutet der Verbleib des Geschäfts das Ende einer längeren Hängepartie.

Die Real-Filiale macht etwa ein Fünftel der Verkaufsfläche im Einkaufszentrum aus. Ein Markt dieser Größe lockt als sogenannter Ankermieter Kunden in den Riesapark, die dann im Idealfall auch den kleineren Geschäften Umsatz bescheren. Entsprechend fallen die Reaktionen aus. "Wir freuen uns, dass Real in den Standort investiert und ihn modernisieren möchte", sagt Christian Plöger, Sprecher der DI-Unternehmensgruppe, die unter anderem auch den Riesapark verwaltet.

Der russische Finanzinvestor SCP hatte im Sommer 2020 die insgesamt 270 Real-Märkte von der Metro AG gekauft. Ein großer Teil der Standorte ging anschließend an größere Einzelhändler, darunter Kaufland. An Riesa war Edeka interessiert - doch das Bundeskartellamt erlaubte diese Übernahme nicht. Der neue Eigentümer Sven Tischendorf ist Partner einer Kanzlei in Frankfurt am Main und gilt Medienberichten zufolge als Restaurierungsexperte. (SZ/stl)