Riesa. Rund 100 Riesaerinnen und Riesaer haben am Wochenende dem Regen getrotzt und an der Aktion "Sauberes Riesa" teilgenommen. Das sind etwa 50 weniger als im Vorjahr - ganz zu schweigen von den Anfangszeiten der Aktion, als teils mehr als 800 Menschen aufräumten.
Die magere Beteiligung hatte in diesem Jahr aber einen offensichtlicheren Grund als einfach nur fehlendes Engagement: "Die Zahl ist natürlich dem schlechten Wetter geschuldet", so Sebastian Fleck, Ordnungsamtsleiter der Riesaer Stadtverwaltung. "Dass nicht jeder bei Wind und Regen unter die Sträucher kriechen will, ist verständlich. Umso mehr gilt unser Dank allen, die mitgemacht haben."
Besonders viel Müll wurde am Elbufer rund um die beiden Elbbrücken gesammelt. Aber auch an der Fußgängerbrücke am Birkenwäldchen, im Generationenpark Merzdorf, an der BMX-Bahn Weida und am Krähenhüttenweg in Gröba wurden die "Saubermacher" fündig.
Zu den kurioseren Fundstücken gehörten in diesem Jahr ein ganzes Fahrrad und ein Fernseher. Aber auch alte Reifen, Schlachtabfälle und eine Sitzbank wurden illegal entsorgt und von den Helfern auf den Rathausplatz transportiert. Dort kamen am Ende 20 Kubikmeter Müll zusammen - und damit etwa so viel wie im Vorjahr, als 150 Freiwillige beim Aufräumen halfen. Nur einer der drei von Remondis bereitgestellten und am Montag abgeholten Container wurde also nicht benötigt.
Die Wartezeit an den Containern nutzten Mitarbeiter der Stadtverwaltung übrigens zum Zigarettensammeln auf dem Rathausplatz - der vorgesehene Eimer füllte sich im Laufe des Vormittags ebenfalls gut.
Aufwendig sortiert wird der bei der Aktion gesammelte Abfall nach Angaben des Entsorgers übrigens nicht mehr: Er komme letztlich in eine Verbrennungsanlage, um zumindest noch Energie daraus zu gewinnen. (SZ/stl)