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Riesa soll zweiten Kunstrasenplatz bekommen

Stahl Riesa will in Gröba eine neue Trainings- und Spielstätte errichten. Bereits vorab ist von einem Kraftakt die Rede – wohl nicht nur für den Klub.

Von Eric Weser
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Wo sich heute noch ein kleiner Rasenplatz und eine benachbarte Brache befinden, soll es künftig einen Kunstrasenplatz in der Riesaer Feralpi Arena geben. Die BSG Stahl Riesa treibt das Projekt voran.
Wo sich heute noch ein kleiner Rasenplatz und eine benachbarte Brache befinden, soll es künftig einen Kunstrasenplatz in der Riesaer Feralpi Arena geben. Die BSG Stahl Riesa treibt das Projekt voran. © Sebastian Schultz

Riesa. Die Ballsportgemeinschaft Stahl Riesa will einen neuen Kunstrasenplatz in Gröba bauen. Man plane an einem entsprechenden Vorhaben in der Feralpi Arena, teilte der Verein unlängst mit. Dadurch sollen unter anderem die Trainingsbedingungen für den Vereinsnachwuchs verbessert werden.

Riesa würde damit einen zweiten Kunstrasenplatz bekommen. Der einzige bisher bestehende Platz dieser Art befindet sich in der Pausitzer Delle, zwischen der WT Arena und dem Leichtathletikstadion. Er wurde 2008 eingeweiht und wird von verschiedenen Vereinen wie Stahl Riesa und der SG Canitz vor allem im Winter genutzt, wenn die Naturrasenplätze nicht bespielt werden können.

Gerade im jüngsten Winter habe man es in der Delle jedoch mit schwierigen Bedingungen zu tun gehabt, sagt Stahl-Riesa-Vorstand Sebastian Schwurack. Teilweise hätten bis zu fünf Mannschaften gleichzeitig auf dem Platz trainiert. "Das macht auf Dauer keinen Sinn", so Schwurack. Vereinsziele wie das Ausbilden eines leistungsorientierten Nachwuchses ließen sich so nicht verfolgen.

Vorhandene Fläche reicht

Deshalb sei überlegt worden, wie man sich infrastrukturell verbessern könnte – was zur Idee eines Kunstrasenplatzes in der Feralpi Arena führte. Die ist zwar nicht gänzlich neu. Doch nachdem es in der Vergangenheit bei Überlegungen geblieben war, will man beim Verein und dessen neuen Vorstand das Thema nun wirklich anpacken.

Ausreichend Fläche, um die neue Spielstätte anzulegen, sei auf dem Gröbaer Vereinsgelände vorhanden, sagt Sebastian Schwurack. So gibt es neben dem Naturrasen-Spielfeld noch einen kleineren Rasenplatz – und dahinter noch eine Brachfläche. Die Fläche des kleinen Rasenplatzes und die Brache zusammengenommen böten ausreichend Platz, um dort den Kunstrasenplatz zu bauen. "Das haben wir schon vermessen lassen, das passt."

Mit den Planungen für den Platzbau soll es in den nächsten Wochen weiter vorangehen. Das große Ziel laute, noch dieses Jahr einen Fördermittelantrag einzureichen, sagt Sebastian Schwurack. Hoffnungen macht man sich bei Stahl Riesa auf eine Förderzusage von bis zu 50 Prozent der Kosten.

Wie hoch die Kosten für einen Platzneubau insgesamt sind? Eine Zahl lässt sich der Stahl-Riesa-Vorstand nicht entlocken, spricht aber von einem "finanziellen Kraftakt", der selbst bei einer Förderzusage anstünde. Finanziell gestemmt werden könne das Vorhaben nur im Schulterschluss zwischen Verein, Sponsoren und der Stadt.

"Müssen sehen, wie wir das auf die Reihe bekommen"

Auch im Stadtrat kam das Platzbauprojekt bereits am Rande zur Sprache. Torsten Pilz (Unternehmen Riesa) signalisierte seine Unterstützung für das Vorhaben und regte an, dass die Stadt prüft, inwieweit mit dem Verein eine Lösung beim Thema Finanzierung gefunden werden kann. OB Marco Müller (CDU) sagte, man wisse um den Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten. "Wir kennen ja den Kampf um Zeiten auf dem Kunstrasenplatz an der Arena." Die Platzbau-Absichten seien bei der Stadt bekannt, man sei dazu mit dem Verein in Kontakt. Man müsse jedoch sehen, wie man das Projekt finanziell auf die Reihe bekomme, so der OB – wohl auch vor dem Hintergrund der eher angespannten Finanzlage Riesas.

Nach früheren Angaben des Sächsischen Fußballverbandes gibt es im Freistaat rund 230 Kunstrasenplätze; aktuell geht der Verband von etwa 250 solchen Plätzen in Sachsen aus, wobei darin alle Platzgrößen inbegriffen sind. Die Neubaukosten für Kunstrasenplätze werden auf verschiedenen Internetseiten und in Medienberichten über vergleichbare Projekte mit 400.000 Euro bis zu knapp einer Million Euro angegeben. Laut Sächsischem Fußballverband können die Kosten für einen Neubau gar bis zu zwei Millionen Euro betragen.

Stahl Riesa will die Planungen für das Kunstrasenplatz-Vorhaben voraussichtlich zur Jahresmitte detaillierter vorstellen. Dann dürfte es auch einen Ausblick auf die Kostendimension des Projektes geben.