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Verfahren gegen geräumtes Pflegeheim in Riesa dauern an

Ende 2023 wurde in Riesa ein Pflegeheim geräumt. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch der vorläufige Insolvenzverwalter machen deutlich: Ihre Arbeit braucht noch Zeit.

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Das Pflegeheim Primavita in Altriesa war bis zum vergangenen Jahr in Betrieb.
Das Pflegeheim Primavita in Altriesa war bis zum vergangenen Jahr in Betrieb. © Foto: SZ/Eric Weser

Riesa. Das vorläufige Insolvenzverfahren gegen die Betreiberfirma des Ende 2023 geräumten Altenpflegeheims Primavita tritt auf der Stelle. Wie der kurz vorm Jahreswechsel vom Chemnitzer Amtsgericht eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter Reinhard Klose diese Woche auf Nachfrage sagte, fehle es an Auskünften und Zuarbeiten durch Primavita-Geschäftsführer Lars Krüner. Diese braucht es, um das Gutachten für das Insolvenzgericht fertigzustellen, hatte Reinhard Klose zu Jahresbeginn erklärt.

Laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter hatte der Primavita-Chef Zuarbeiten zugesagt, bislang aber nicht geleistet. Es bestehe auch aktuell kein Kontakt zu ihm. Das Unternehmen habe allerdings zwischenzeitlich anwaltliche Vertretung beim Insolvenzgericht angezeigt. Es würden aber noch Fristen laufen.

Seit der Räumung herrscht Ruhe

Unterdessen dauern auch die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen möglicher Insolvenzverschleppung gegen den Primavita-Geschäftsführer fort. Wie eine Sprecherin der Behörde ebenfalls in dieser Woche sagte, sei die Sache weiter anhängig. „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen und bis dahin wird es auch noch eine Weile dauern.“

Das Riesaer Pflegeheim war im Herbst 2023 wegen seit Monaten unbezahlter Löhne in die Schlagzeilen geraten. Die Mitarbeiter hatten mehrfach gedroht, die Arbeit niederzulegen, verschoben dies aber wegen Versprechungen der Geschäftsleitung, dass die Gelder bald fließen. Das blieb aber aus. Ende November veranlasste die Heimaufsicht die Räumung, da sie durch die angekündigte Arbeitsniederlegung der Beschäftigten die Versorgung der verbliebenen knapp 30 Heimbewohner gefährdet sah.

Derzeit sind die Räumlichkeiten an der Felgenhauerstraße in Riesa geschlossen. Der Heimbetreiber hatte am Tag der behördlich veranlassten Räumung die Schließung der Einrichtung ab dem nächsten Tag angezeigt. (SZ/ewe)