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Riesas Tierpark baut um

Ein Stall ist schon verschwunden, in den nächsten Tagen werden die Aquarien abgelassen. Die Tierpark-Chefin erklärt, worauf sich Besucher freuen können.

Von Stefan Lehmann
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Baustelle Mufflongehege: Tierpark-Leiterin Janina Kraemer zeigt die Stelle, an der momentan der Zaun fehlt. Ehe die dringend nötigen Bauarbeiten starten können, muss aber noch die Haushaltssperre aufgehoben werden.
Baustelle Mufflongehege: Tierpark-Leiterin Janina Kraemer zeigt die Stelle, an der momentan der Zaun fehlt. Ehe die dringend nötigen Bauarbeiten starten können, muss aber noch die Haushaltssperre aufgehoben werden. © Lutz Weidler

Riesa. Es sieht eben noch nach Baustelle aus unterhalb des Mufflongeheges, sagt Janina Kraemer fast entschuldigend. Wo vor einigen Monaten noch die Schweine ihr Zuhause hatten, steht jetzt ein Bauzaun, der Eingang zu den Wildschafen ist provisorisch gesichert. Die Schweine mussten schon wegen der Afrikanischen Schweinepest weichen, die zuletzt gefährlich nahe an Riesa herangerückt war. Geplant ist nun ein Umbau des Eingangs ins Gehege.

"Wir wollen einen Unterstand für die Mufflons errichten", erklärt Janina Kraemer. Außerdem sei eine Art Schleuse geplant. Bisher fehlte es an Möglichkeiten, um einzelne Exemplare zu separieren, wenn beispielsweise eine Untersuchung durch den Tierarzt anstand. Die Tierparkmitarbeiter haben sonst ihre liebe Mühe, die Schafe in dem schwer zugänglichen Terrain einzufangen.

Der Gehegebau steht insofern unter Vorbehalt, weil momentan eine Haushaltssperre gilt. Die betrifft ebenso eine geplante Erneuerung des Trockengrabens bei den Alpakas. Beides seien Bauprojekte, die absolut notwendig seien, so Kraemer. "Wir gehen davon aus, dass die Stadt ihrer Verantwortung in dieser Sache nachkommt." Nicht zuletzt würde es sonst in der kalten Jahreszeit an einem Rückzugsort für die Mufflons fehlen.

Im Aquarium wird es künftig exotischer: Statt ausschließlich Arten aus der Elbe, will der Tierpark auch bedrohte Fische aus Neuguinea und Ostafrika zeigen.
Im Aquarium wird es künftig exotischer: Statt ausschließlich Arten aus der Elbe, will der Tierpark auch bedrohte Fische aus Neuguinea und Ostafrika zeigen. © Lutz Weidler

An anderer Stelle werden die Tierparkbesucher schon in den kommenden Tagen Veränderungen bemerken. Noch in dieser Woche soll im ersten Aquarium im Kloster das Wasser abgelassen werden. Es wird danach noch mal renoviert, ehe neue Bewohner einziehen. Von den drei Becken wird am Ende nur noch das größte die Fauna der Elbe zeigen. "Wir werden den heimischen Arten dann noch zwei Biotope aus Afrika und Südostasien gegenüberstellen." In den Aquarien werden die Besucher dann teils bedrohte Buntbarsche aus dem Malawisee betrachten können sowie Regenbogenfische aus Neuguinea. "Wir bleiben beim Süßwasser, aber es wird ein bisschen bunter", sagt die Tierparkleiterin.

Der Umbau des 20 Jahre alten Aquariums hängt auch damit zusammen, dass das Konzept so wie ursprünglich geplant nie so richtig funktioniert hatte. "Die Idee war meines Wissens mal, die Elbe von der Quelle bis zur Mündung zu zeigen", so Kraemer. Aber nicht für alle Arten stimmten dazu die Bedingungen; die empfindlichen Forellen kamen etwa mit den Aquarien nicht klar.

Aquarienbewohner zum Anfassen

Bei den neuen Arten handelt sich um Nachzuchten aus dem Leipziger Zoo. In den Sommerferien sollen sie schon in Riesa zu betrachten sein, hofft Janina Kraemer. Später könnten einmal weitere dazukommen, Aale zum Beispiel oder Schlangenhalsschildkröten. Aber zuerst wolle man schauen, wie der Umzug in die Riesaer Becken klappt. Als neue Attraktion zum Anfassen will Kraemer außerdem ein Becken mit "Knabberfischchen" belegen. Die Rötliche Saugbarbe, so der richtige Name, wird auch zu kosmetischen Zwecken eingesetzt, um Hornhaut zu entfernen. Besucher könnten dann durchaus auch mal die Hand ins Becken tauchen, in dem jetzt noch die Goldfische schwimmen.

Auch auf der Spielfläche neben dem Turm tut sich etwas. Der Rotary-Club hatte zuletzt Geld für neue Spielgeräte gesponsert. Mittlerweile sei auch da ein Zeitplan absehbar, sodass noch in diesem Jahr ein neuer Spielturm samt Rutsche, Klettermöglichkeiten und Korbschaukel aufgestellt werden kann.

Korrektur, 12. Juni 2023: In einer früheren Version des Beitrags hieß es irrtümlich, dass die Bauarbeiten unter Vorbehalt stünden, weil erst der Nachtragshaushalt beschlossen werden muss. Dieser betrifft aber nur mittelfristige Ausgaben ab 2024. Gebaut werden kann nicht, weil überdies auch noch eine Haushaltssperre verhängt wurde. Wir bitten um Entschuldigung.