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Strehlaer Narren wollen feiern

Sachsens größter Fasching in Radeburg fällt aus. In „Strinks“ soll das möglichst nicht passieren.

Von Eric Weser
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Funkengarde, Schunkelmusik, gute Laune: Strehlas Faschingsveranstaltungen genießen Kultstatus. Auch in der Saison 2020/21 soll der Karneval stattfinden – trotz aller Schwierigkeiten, die Corona bereitet.
Funkengarde, Schunkelmusik, gute Laune: Strehlas Faschingsveranstaltungen genießen Kultstatus. Auch in der Saison 2020/21 soll der Karneval stattfinden – trotz aller Schwierigkeiten, die Corona bereitet. © Archivfoto: Sebastian Schultz

Strehla. Es war keine Pandemie-, es war eine Wetterlage, die Strehlas  Karnevalsfreunden Anfang des Jahres einen Strich durch die Rechnung machte: Aus Sorge vor Schäden durch Sturmböen hatte der Strehlaer Carnevals Club (SCC) Ende Februar 2020 seinen traditionellen Umzug kurzfristig abgesagt.

Acht Monate später ist die Corona-Lage das alles beherrschende Thema. Wegen der pandemiebedingten Regeln hat unter anderem Sachsens größter Karneval in Radeburg jetzt Konsequenzen gezogen und seine Veranstaltungen abgesagt.

In Strehla soll es so weit möglichst nicht kommen, sagte SCC-Sprecher Thomas Münch am Donnerstag auf SZ-Nachfrage. "Wir wollen das Unmögliche möglich machen und zeigen, dass Fasching möglich ist." Und das, so Münch weiter, in der bestmöglichen, normalen Form, die dann machbar sei. Alles aber natürlich mit Blick auf die dann jeweils geltenden Vorgaben zum Infektionsschutz. "Wenn es natürlich ganz verboten würde, kann man nichts tun."

Darauf deutet aber wenig hin. Und so halten die Strehlaer Karnevalisten zum Beispiel vorerst daran fest, traditionsgemäß am 11.11. um 11.11 Uhr mit der Schlüsselübergabe auf dem Markt die neue Karnevalssaison einzuläuten. Wenn auch möglicherweise vor weniger Schaulustigen als sonst. Denn einen Großteil der Besucher stellen in der Regel die Schulen. Ob die unter den aktuellen Bedingungen vorbeikommen, wisse man nicht, so Thomas Münch.

Neben der Schlüsselübergabe planen Strehlas Karnevalsmacher derzeit auch, die erste Faschingsveranstaltung wie sonst auch durchzuführen. Sie soll am Sonnabend,  14. November, im Strehlaer Lindenhof stattfinden. Für ihre Auftritte dort würden Funkengarde, Elferrat und Co. schon einige Zeit trainieren, so Thomas Münch. 

Wenn wegen Hygienevorgaben allerdings am 14. November weder möglich sein sollte, miteinander zu schunkeln oder zu tanzen, könne es schwierig werden. Auch eine starke Besucherbegrenzung für Innenräume würde wohl Probleme bereiten.

Vor diesem Hintergrund seien die Vereinsmitglieder auch aufgerufen, sich über alternative Formate Gedanken zu machen, die ein Fasching feiern auch unter Corona-Bedingungen ermöglichen können, so Thomas Münch. Entscheiden, wie gefeiert wird, müsse man spätestens Anfang November – also in etwa anderthalb Wochen.

Was mit dem Umzug passiert, der voraussichtlich im Februar stattfinden und viele Menschen aus der Region nach Strehla locken soll, lasse sich derzeit noch nicht prognostizieren, sagt der SCC-Sprecher. Absagen wolle man zum jetzigen Zeitpunkt jedenfalls nichts.

Für den SCC steht jetzt zunächst der Start der närrischen Saison Nummer 45 bevor. Am Mittwoch, 11. November, wird bei der Schlüsselübergabe auf dem Markt auch das Motto für die Saison 2020/21 verkündet. Wie es lautet, bleibt wie immer bis dahin geheim. Nur so viel verrät Thomas Münch: Mit Corona hat es nichts zu tun.

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