Zwickau/Plauen/Leipzig/Dresden. In die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit hat sich am verlängerten Wochenende vielfacher Protest gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung gemischt. Vielerorts gingen Menschen auf die Straße, mit Trillerpfeifen, Plakaten und Fahnen, auch am Montag. Dabei liefen Bürger auch bei rechten Versammlungen mit, gegen die die Zivilgesellschaft protestierte. Bis auf wenige Ausnahmen blieb es mit Stand Sonntagabend friedlich.
In der Leipziger Innenstadt wurde ein Aufzug "Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" mit Beteiligung im unteren vierstelligen Bereich am Montag von Sitzblockaden auf eine Ausweichroute gezwungen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dabei wurden den Angaben zufolge Beamte mit Reizgas besprüht. "Wir ermitteln dazu." Zwei Versammlungen in Dresden, darunter der AfD, in der City waren nach Polizeiangaben störungsfrei.
Am Sonntag waren nach Polizeiangaben rund 1.400 Menschen durch die Innenstadt gezogen. Auf Schildern wurden die Energie- und Spritpreise als "Raub" tituliert oder "Frieden mit Russland" gefordert. Gut ein Dutzend Menschen demonstrierten gegen den "Spaziergang" in Regie der Partei Freie Sachsen, die dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird. Es sei friedlich geblieben, habe weder Verstöße gegen Auflagen noch Anzeigen gegeben, sagte eine Polizeisprecherin. Eine Trommelgruppe habe nach Ansprache die grauen Westen wieder ausgezogen. Insgesamt waren 60 Beamte im Einsatz.
Wie das Landratsamt des Vogtlandkreises mitteilte, verliefen mehrere angemeldete Versammlungen am Sonntagnachmittag "friedlich und großteils störungsfrei". Das waren ein Aufzug der rechtsextremen Kleinpartei III. Weg mit 230 Teilnehmern sowie vier Gegendemonstrationen und eine Spontanversammlung mit insgesamt 300 Teilnehmern. Insgesamt 208 Beamte waren im Einsatz. Die Teilnehmer durften laut Auflage der Behörden, die auch einem Widerspruch vor dem Chemnitzer Verwaltungsgericht standhielten, nicht im Marschtakt trommeln und in Blöcken samt einheitlicher Kleidung laufen. Darauf musste auch während des Aufzugs mehrfach hingewiesen werden, hieß es. (dpa)