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Das sind Sachsens Sportler des Jahres 2022

Schon über ein Jahr her und doch in bleibender Erinnerung: Sachsens Wintersportler dominieren bei Olympia 2022 in Peking - und jetzt auch die sächsische Sportlerwahl. Die Favoriten gewinnen haushoch.

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Wintersport gewinnt. Bei der Wahl zu Sachsens Sportlern des Jahres 2022 dominieren Athleten, die bei Olympia in Peking für Furore sorgten: Eric Frenzel, Denise Herrmann-Wick und das Bobteam Francesco Friedrich.
Wintersport gewinnt. Bei der Wahl zu Sachsens Sportlern des Jahres 2022 dominieren Athleten, die bei Olympia in Peking für Furore sorgten: Eric Frenzel, Denise Herrmann-Wick und das Bobteam Francesco Friedrich. © dpa

Chemnitz. Das Ergebnis ist wenig überraschend, selten sind die Favoritenrollen jedenfalls so klar verteilt gewesen wie bei dieser Wahl zu Sachsens Sportlern des Jahres 2022. Die Wintersportler, die bereits vor gut einem Jahr bei Olympia für Furore sorgten, sind auch die Sieger des Abends bei der sächsischen Sport-Gala in Chemnitz. Biathlon-Olympiasiegerin Denise Herrmann-Wick, Kombinierer Eric Frenzel, der nach Corona-Quarantäne mit dem Team in Peking die Silbermedaille gewann, sowie das Bobteam um Pilot Francesco Friedrich, das die zwei Olympiasiege von 2018 vier Jahre später wiederholt hat, sind am Samstagabend mit den Sächsischen Sportkronen aus Meissner Porzellan geehrt worden.

Die Umfrage vom Landessportbund (LSB) wurde zum 29. Mal durchgeführt, rund 6.500 Sportfans hatten online ihre Stimme abgegeben. In das Gesamtergebnis ging erneut auch das Votum der sächsischen Sportjournalistinnen und -journalisten ein sowie das des LSB-Landesausschusses für Leistungssport.

"Die Geehrten des heutigen Abends haben sowohl das breite Sportpublikum als auch unsere Experten überzeugt: Mit herausragenden Leistungen haben sie im vergangenen Jahr von sich reden gemacht und das Sportland Sachsen über die Grenzen des Freistaats hinaus sehr erfolgreich in ihren Disziplinen vertreten", sagte LSB-Präsident Ulrich Franzen zur Eröffnung der Veranstaltung im Kraftverkehr Chemnitz, und er betonte: "Mit Fleiß, Zielstrebigkeit und Engagement sind sie Vorbilder für den Sportnachwuchs und Identifikationsfiguren für viele Menschen in Sachsen."

Sachsens Sportler des Jahres 2022: Eric Frenzel, hier im Gespräch mit Moderator Marc Huster.
Sachsens Sportler des Jahres 2022: Eric Frenzel, hier im Gespräch mit Moderator Marc Huster. © LSB Sachsen

Biathlon-Olympiasiegerin Herrmann-Wick, die in Peking völlig unerwartet im Einzel triumphierte, erhielt zum zweiten Mal nach 2019 die Sächsische Sportkrone. Sie setzte sich vor Langlauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig und Turn-Europameisterin Emma Leonie Malewski durch. Bereits zum siebenten Mal wurde Frenzel beliebtester Sportler im Freistaat. Der Nordische Kombinierer, der nach seinem Rücktritt vom aktiven Sport nun zum Bundestrainerstab gehört, hatte in Peking trotz einer langen Corona-Quarantäne sein siebentes olympisches Edelmetall erreicht. Er gewann die Umfrage vor dem Olympia-Zweiten im Skeleton Axel Jungk und Finswimming-Weltrekordler Max Poschart aus Leipzig.

Zum vierten Mal hintereinander holten sich das Bobteam um den Pirnaer Francesco Friedrich die Sportkrone. Der Doppel-Olympiasieger von Peking mit seinen Anschiebern Martin Grothkopp, Candy Bauer, Thorsten Margis und Alexander Schüller distanzierte die Turn-Frauen aus Chemnitz sowie DFB-Pokalsieger RB Leipzig.

Sachsens Sportlerin des Jahres 2022, Denise Hermann-Wick, konnte nicht nach Chemnitz kommen. Stellvertretend nahmen ihre Eltern die Auszeichnung entgegen, hier mit Laudator Paul Werner.
Sachsens Sportlerin des Jahres 2022, Denise Hermann-Wick, konnte nicht nach Chemnitz kommen. Stellvertretend nahmen ihre Eltern die Auszeichnung entgegen, hier mit Laudator Paul Werner. © LSB Sachsen

Trainer des Jahres wurde Felix Michel, der die Meißnerin Andrea Herzog zum Kanuslalom-Weltmeistertitel in Augsburg führte. Zudem sicherte sich sein Schützling Franz Anton aus Leipzig die WM-Bronzemedaille. Die Sportkrone für sein Lebenswerk erhielt der Ehrenpräsident des Leichtathletik-Landesverbandes Bernd Kipping.

Viele Jahre konnten die Wintersportler die Trophäen nicht persönlich entgegennehmen, weil die sächsische Sportgala mitten in der Weltcup-Saison im Januar stattfand. Für den ersten Ball nach der Pandemie hatte der Landessportbund nun einen Termin im Frühjahr gewählt - wodurch aber viele Sommersportler verhindert waren.

Insgesamt gewannen die Aktiven aus dem Freistaat im vergangenen Jahr 50 Medaillen bei Olympischen Spielen, Europa- und Weltmeisterschaften, der Nachwuchs steuerte weitere 79 internationale Plaketten bei. Neben Kombinierer Frenzel wurden am Samstagabend schließlich auch Kugelstoßerin Christina Schwanitz, Wasserspringerin Tina Punzel und Eisschnellläufer Nico Ihle sozusagen offiziell in den sportlichen Ruhestand verabschiedet. Sie alle hatten in den vergangenen Monaten ihre Leistungssport-Karrieren beendet.

Sachsens Mannschaft des Jahres 2022: Das Bobteam Friedrich. Den Preis nahmen Anschieber Alexander Schüller, Trainer Gerd Leopold und Anschieber Candy Bauer entgegen, hier mit Laudator Klaus Mau (von links).
Sachsens Mannschaft des Jahres 2022: Das Bobteam Friedrich. Den Preis nahmen Anschieber Alexander Schüller, Trainer Gerd Leopold und Anschieber Candy Bauer entgegen, hier mit Laudator Klaus Mau (von links). © LSB Sachsen

Sachsens Nachwuchssportler des Jahres ist Rad-Rennsportler Bruno Keßler vom SC DHfK Leipzig, Nachwuchssportlerin des Jahres 2022 ist Rennrodlerin Jessica Degenhardt aus Dresden, die für den RRC Altenberg startet. Keßler erfuhr sich im vergangenen Jahr bei der Junioren-WM einen kompletten Medaillensatz, Degenhardt wurde 2022 Doppel-Weltmeisterin im Juniorenbereich im Einzel und mit der Staffel. Zudem schaffte sie erfolgreich den Sprung in die Erwachsenen-Wertung und holte auch dort direkt ihren ersten Weltmeister-Titel.

Zum ersten Mal wurde auch ein Förderpreis für die Nachwuchstrainerin des Jahres verliehen: Geehrt wurde die Landesstützpunkttrainerin Claudia Herpertz. In Dresden fördert und fordert sie den Ruder-Nachwuchs. Ihre Athletinnen und Athleten holten im vergangenen Jahr zahlreiche Podiumsplätze bei Junioren-EM und WM.

Die Nachwuchsförderpreise wurden von der Stiftung Sporthilfe Sachsen verliehen und sind mit je 1.000 Euro für Sportler, Sportlerin und Trainerin sowie 2.500 Euro für den Talentstützpunkt dotiert. Zu den früheren Preisträgern gehören Sportgrößen wie Punzel, Frenzel, die Kanuten Tina Dietze und Tom Liebscher-Lucz sowie Turnerin Sophie Scheder.

Die Top 3 bei der sächsischen Sportlerwahl 2022

Frauen: 1. Denise Herrmann-Wick (Oberwiesenthal/Biathlon), 2. Katharina Hennig (Annaberg-Buchholtz/Skilanglauf), 3. Emma Malewski (Chemnitz/Turnen).

Männer: 1. Eric Frenzel (Geyer/Nordische Kombination), 2. Axel Jungk (Oberbärenburg/Skeleton), 3. Max Poschart (Leipzig/Finswimming).

Mannschaften: 1. Bobteam Friedrich (Oberbärenburg), 2. Kunstturnerinnen aus Chemnitz, 3. RB Leipzig (Fußball, Männer).