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Sachsens Sportler des Jahres: Warum sieben Athleten auf Platz vier landen

Bei der Wahl zu Sachsens Sportlern des Jahres werden nur noch die Top3 gekürt und die Ergebnisse nicht mehr im Detail veröffentlicht. Aber warum eigentlich?

Von Daniel Klein
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Eric Frenzel wurde zu Sachsens Sportler des Jahres gewählt. Wieviele Stimmen der Nordische Kombinierer erhielt, bleibt aber geheim.
Eric Frenzel wurde zu Sachsens Sportler des Jahres gewählt. Wieviele Stimmen der Nordische Kombinierer erhielt, bleibt aber geheim. © Matthias Rietschel

Chemnitz. Die Namen der Wahlsieger überraschten nicht, die Abstimmungslisten aber schon. Bei der Sächsischen Sportlergala am Samstag in Chemnitz, der ersten nach zweijähriger Corona-Zwangspause, wurden erstmals nicht die exakten Ergebnisse mit den Zahlen der abgegebenen Stimmen präsentiert, sondern lediglich die Reihenfolge der Platzierten – und da auch nur die Top 3. Die sieben Athleten auf den Rängen vier bis zehn waren allesamt Vierte.

Das genaue Votum zur Wahl von Sachsens Sportlern des Jahres, das sich aus den Stimmen der Sportjournalisten im Freistaat, dem Landesausschuss für Leistungssport sowie einer Publikums-Abstimmung zusammensetzte, blieb so ein Geheimnis. Aber warum? „Wir finden, dass alle Nominierten in den drei Kategorien Gewinner sind, also nicht nur die Sieger Denise Herrmann-Wick, Eric Frenzel und das Bobteam Friedrich“, erklärt der Generalsekretär des Landessportbundes (LSB) Sachsen, Christian Dahms, auf SZ-Anfrage. „Alle waren bei den Wettkämpfen erfolgreich, manch einer aber nicht ganz so beim Werben um Stimmen auf den sozialen Kanälen.“ Und die sollen bei der Gala dann nicht als Verlierer dastehen. „Von den Sportlern haben wir für diese Neuerung sehr viel positives Feedback erhalten“, so Dahms.

Andererseits gehört es zum Wesen von Wahlen, dass es am Ende Sieger und Verlierer gibt, Sportler wissen das nur zu gut und können meist sehr gut damit umgehen. Eine Abstimmung, bei der das Ergebnis nur rudimentär präsentiert wird, verliert ihren Reiz und ihre Spannung. Niemand kann nun sehen, wie eng es zwischen den einzelnen Platzierungen war. Oder wie groß der Vorsprung ausfiel. Bei der Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres, deren Sieger traditionell in Baden-Baden gekürt und im ZDF präsentiert werden, gibt es diese detaillierten Ergebnislisten weiterhin. Allerdings ist das eine reine Journalisten- und keine Publikumswahl.

Ebenfalls ungewöhnlich am Comeback der Sachsen-Gala war der späte Zeitpunkt: Ende April statt Anfang Januar. „Wir möchten natürlich, dass so viele Sieger wie möglich auf der Bühne stehen können. Bei Wintersportlern ist das im Winter jedoch kaum möglich. Im Januar 2020 zum Beispiel war leider kein einziger der drei Gewinner vor Ort“, erklärt Dahms. Der LSB will nun von Jahr zu Jahr schauen, wann der günstigste Zeitpunkt ist.

Etwas konkreter sind die Planungen bei der Wahl des Ortes. Vor der Pandemie war jahrelang das Dresdner Congress-Center der Gastgeber der Gala. Bis 2025 soll nun Chemnitz der Austragungsort bleiben. Dann ist Sachsens drittgrößte Stadt die Kulturhauptstadt Europas.