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Bad Schandau will gemeinsame Touristinformationen

Die Touristinfos der Sächsischen Schweiz sollen unter ein gemeinsames Dach. Bad Schandau hat die größte solche Infostelle - und macht nun mit.

Von Dirk Schulze
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Das Aktivzentrum am Bad Schandauer Markt beherbergt die größte Touristinfo der Sächsischen Schweiz.
Das Aktivzentrum am Bad Schandauer Markt beherbergt die größte Touristinfo der Sächsischen Schweiz. © Steffen Unger

Nach Sebnitz hat sich auch Bad Schandau dafür entschieden, seine Touristinformation künftig im Verbund mit anderen Gemeinden in der Sächsischen Schweiz zu betreiben. Der Bad Schandauer Stadtrat stimmte in seiner Januarsitzung mehrheitlich für das vom Tourismusverband entwickelte Konzept. Damit sind die beiden Kommunen mit den meisten Übernachtungsgästen im Boot.

Laut dem Konzept sollen die Touristinfos in eine gemeinsame Gesellschaft überführt werden, die parallel zum Tourismusverband existiert. Bisher wurden die Infostellen für Urlauber jeweils von den Städten und Gemeinden betrieben. Die Initiatoren erhoffen sich von der veränderten Struktur eine höhere Schlagkraft. Der Service für die Urlauber wie auch für die einheimischen Gastgeber soll sich dadurch verbessern.

Bad Schandau betreibt mit seinem Aktivzentrum am Markt die größte Touristinformation in der Sächsischen Schweiz. Neben klassischen Aufgaben, wie der Beratung von Urlaubsgästen gehören hier auch geführte Wanderungen, Kletterkurse sowie der Verleih und Verkauf von Ausrüstung in Kooperation mit dem Outdoor-Händler Globetrotter zum Angebot.

Aktivzentrum in Bad Schandau soll bleiben

Daran soll sich nichts Grundlegendes ändern. "Für Außenstehende werden die Veränderungen kaum wahrnehmbar sein", sagt Bürgermeister Thomas Kunack (WV Tourismus). Längerfristig sei ein einheitliches Erscheinungsbild aller Touristinformationen angedacht, das Angebot wie auch die Gesichter hinter dem Tresen blieben jedoch gleich.

Bisher wird das Aktivzentrum von der Bad Schandauer Kur- und Tourismus GmbH betrieben, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Stadt. Die BSKT soll auch weiterhin existieren, zu ihr gehören unter anderem auch der historische Personenaufzug, das Museum und die Bibliothek. Die Details der Umstrukturierung müssten intern noch ausgearbeitet werden, erklärt Bürgermeister Kunack.

Der Tourismusverband Sächsische Schweiz hatte das Konzept für die gemeinsam betriebenen Touristinfos in den vergangenen zwei Jahren zusammen mit den Bürgermeistern ausgearbeitet. Als Vorbild gilt der Tegernsee, wo alle fünf Gemeinden rings um den See ihre Touristinformationen in eine Gesellschaft integriert haben.

Weitere Beschlüsse stehen noch aus

In der Sächsischen Schweiz hatten während des Planungsprozesses acht Kommunen ihr Interesse bekundet, darunter auch Königstein, Kurort Rathen, Reinhardtsdorf-Schöna und Gohrisch. Über den tatsächlichen Beitritt müssen die jeweiligen Stadt- und Gemeinderäte in den kommenden Wochen entscheiden. Sebnitz hatte dies im Dezember als erstes getan.

Die Gründung der neuen GmbH soll laut Zeitplan im Sommer erfolgen. Die Gemeinden werden deren Gesellschafter, alle bisherigen Mitarbeiter der kommunalen Touristinfos werden in die neue GmbH übernommen. Ab 2025 könnten die Touristinformationen dann unter neuer Regie laufen. Das Konzept geht allerdings nur auf, wenn sich ausreichend Kommunen daran beteiligen, wie Tino Richter, Geschäftsführer des Tourismusverbands Sächsische Schweiz, zuvor erklärt hatte.

Der Verband sieht in der Vereinigung vor allem ein Mittel gegen den Fachkräftemangel. Es werde immer schwieriger, Nachwuchs zu gewinnen. Durch einen gemeinsamen Personalpool würden sich Urlaubs- und Krankheitsvertretung leichter organisieren lassen. In vielen Gemeinden sind die Touristinfos nur mit ein oder zwei Mitarbeitern besetzt.