Was den Bayern der Almauftrieb ist, ist den Königsteinern ihr Ziegenauftrieb. Im Frühling begleitet Ziegenhirte Patrick Pietsch seine Mutterschafe und Lämmer traditionell vom Winterquartier in Halbestadt nach Königstein und von dort hinauf nach Pfaffendorf. Dort verbringen die Tiere den Sommer auf einer Weide - mit grandiosem Blick auf die Sächsische Schweiz.

Der Auftrieb im Frühling und der Abtrieb im Herbst lockten viele Schaulustige an. Wegen der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Beschränkungen konnte Patrick Pietsch beides 2020 und 2021 nicht öffentlich stattfinden lassen. Dieses Jahr lädt er nun wieder Zaungäste und vor allem Freiwillige ein, beim Ziegenauftrieb zu helfen.

Helfer gesucht für Überfahrt und Weg nach Pfaffendorf

Treffpunkt ist am Sonntag, dem 10. April, um 10.30 Uhr, am Fähranleger auf der Königsteiner Elbseite, der die Besucher nach Halbestadt bringt. "Gemeinsam gehen wir dann zu den Mutterziegen und ihren etwa eine Woche alten Lämmern", erklärt Pietsch. Für die Tiere beginnt dann ein kleines Abenteuer. Denn um nach Königstein und Pfaffendorf zu gelangen, müssen sie erst einmal über die Elbe. Schwimmend? Nein! Die Herde wird - wie die Schaulustigen und Helfer auch - per Fähre übersetzen. Das wird wohl nicht nur für die verspielten Lämmer recht spannend.

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In Königstein angekommen geht es zu Fuß durch die Festungsstadt hinauf nach Pfaffendorf. "Nach dem anstrengenden Aufstieg werden die Ziegen dort von den diesjährigen männlichen Wanderziegen Paul und Barny auf der vorbereiteten Weide begrüßt", sagt Patrick Pietsch. Beim Ziegenauftrieb sind Mitglieder des Vereins Wild Weide Hüten Sächsische Schweiz dabei und beantworten Fragen der Besucher.

Für den Hirten ist es quasi der Start in die neue Saison. Ab Ostern veranstaltet er von Pfaffendorf aus jeden Mittwoch und Sonnabend wieder seine Ziegenwanderungen. Der Alltag der Tiere kann auch direkt vom Malerweg aus beobachtet werden, denn dieser führt direkt an den Pfaffendorfer Weiden vorbei. Obwohl einige der Tiere zutraulich sind, sollten Wanderer sie dennoch nicht füttern oder über den Elektrozaun nach ihnen greifen, sagt Patrick Pietsch.

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Schon jetzt steht fest, wann die Tiere wieder in ihr Winterquartier ziehen werden. Der traditionelle Ziegenabtrieb nach dem Saisonende ist für Sonntag, den 13. November geplant.