Rechtzeitig zum Beginn der Winterferien hat das Nationalparkzentrum in Bad Schandau nach seiner jährlichen Schließzeit wieder seine Türen geöffnet. Die neueste Attraktion des Hauses ist ein präparierter Schwarzstorch, der durch die nachempfundene Felslandschaft in den Ausstellungsräumen schwebt. Die Besucher haben so Gelegenheit, den im Elbsandsteingebirge sehr seltenen und fernab von Siedlungen lebenden Zugvogel aus nächster Nähe zu betrachten.

Das Schwarzstorch-Exemplar hat eine längere Reise hinter sich. Der mit einem Ring der Vogelwarte Hiddensee versehene Storch lebte laut Informationen des Nationalparkzentrums seit dem 9. September 2000 im Tierpark Riesa, wo er vermutlich wegen einer Verletzung am linken Flügel aufgenommen wurde, die noch heute sichtbar ist.

Schwarzstorch lag 15 Jahre auf Eis

Am 4. Juni 2005 wurde das Tier jedoch in Riesa tot aufgefunden und anschließend nach Kamenz ins Museum der Westlausitz überführt. Dort lag der Kadaver mehr als 15 Jahre auf Eis. Im Sommer 2022 schließlich wurde er zur Präparation ins Nationalparkzentrum nach Bad Schandau geholt, wo er jetzt für Besucher zu sehen ist.

Seit Jahresbeginn ist das Nationalparkzentrum organisatorisch Teil der Nationalparkverwaltung - zuvor gehörte es zur Landesstiftung Natur und Umwelt (Lanu). Die Informationsangebote für Touristen und Einheimische sollen dadurch gebündelt werden. Für die Saison 2023 verspricht der Nationalpark ein umfangreicheres und vielfältigeres Veranstaltungsangebot denn je. Höhepunkte sind das Wollfest am 30. April und das Apfelfest im Oktober. (SZ)