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Siebenjähriger Ben aus dem Erzgebirge sucht dringend Stammzellenspender

Ben aus Sehmatal im Erzgebirge hat Blutkrebs. Wie sich die Gemeinde engagiert, um einen Stammzellenspender für den Siebenjährigen zu finden.

Von Henriette Kuhn
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Der sieben Jahre alte Ben aus dem Erzgebirge hat Blutkrebs. Er sucht einen Stammzellenspender.
Der sieben Jahre alte Ben aus dem Erzgebirge hat Blutkrebs. Er sucht einen Stammzellenspender. © DKMS/privat

Sehmatal. Seine Eltern beschreiben ihn als "liebenswert, hilfsbereit und intelligent". Ben ist seit letztem Sommer ein Schulkind, er spielt gerne Fußball und ist in der Natur unterwegs. Doch der Siebenjährige hat akute lymphatische Leukämie, Blutkrebs.

Um wieder gesund zu werden, braucht der Junge aus Sehmatal im Erzgebirgskreis eine Stammzellenspende. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hat seinen Fall öffentlich gemacht und ruft dazu auf, sich registrieren zu lassen. Momentan bestehe Bens Alltag "aus Krankenhaus, Chemotherapie und Schmerzen", heißt es dort. "Doch Ben ist ein Kämpfer."

Anfang Dezember letzten Jahres hatte Ben plötzlich Fieber bekommen. "Zuerst dachten wir an eine Grippe", sagte Bens Vater David. Zunächst wurde eine Gefäßentzündung diagnostiziert, doch rund um Weihnachten seien die Symptome schlimmer geworden. Die Familie fuhr ins Krankenhaus nach Annaberg-Buchholz. Schnell habe der Verdacht auf Leukämie bestanden. Wenig später folgte im Klinikum Chemnitz die Diagnose, die erste Chemotherapie begann. "Ende Februar teilte uns die behandelnde Ärztin dann mit, dass Ben eine Stammzelltransplantation benötigt", so der Vater.

Typisierungsaktionen in Cranzahl und Oberwiesenthal

Die Heimatgemeinde der Familie im Erzgebirge engagiert sich für Ben. Unter anderem der Fußballverein FC Sehmatal, die Freiwillige Feuerwehr Cranzahl und die evangelische Pauluskirchgemeinde Sehma laden für Samstag (20. April) zu einer DKMS-Registrierungsaktion im Turnerheim Cranzahl ein. Die Typisierung ist zwischen 13 und 17 Uhr möglich, die Jugendfeuerwehr bietet ein Kinderprogramm an. Die Einnahmen von Tombola und Kuchenbasar werden der DKMS gespendet.

Eine weitere Registrierungsaktion ist am Montag (22. April) zwischen 12 und 16 Uhr im Elldus Resort in Oberwiesenthal geplant. Das Hotel übernimmt die Kosten in Höhe von 50 Euro, die der DKMS mit jeder Registrierung entstehen.

So funktioniert die Registrierung bei der DKMS

Alle 27 Sekunden erhält irgendwo auf der Welt ein Mensch die Diagnose Blutkrebs. Eine Stammzellenspende kann den Betroffenen in vielen Fällen helfen. Die Registrierung ist online auf der Seite der DKMS möglich. Das Typisierungsset wird dann per Post nach Hause geschickt. Mit einem Wattestäbchen wird ein Wangenabstrich gemacht und das Set samt Einverständniserklärung an das Labor in Dresden geschickt.

"Als Stammzellspender anderen zu helfen, ist heutzutage keine große Sache mehr", zitiert die DKMS Bens Vater David. "Die Typisierung mit dem Wattestäbchen ist nicht viel anders als die Corona-Tests, in denen wir leider alle ziemlich geübt sind."

Der Wangenabstrich gibt laut DKMS Aufschluss darüber, ob die Gewebemerkmale eines potenziellen Spenders zu denen eines Blutkrebspatienten passen. Erst vor wenigen Tagen war das Beispiel von Schauspieler Timur Ülker, bekannt aus der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ), publik geworden. Er hatte für ein an Blutkrebs erkranktes Kind in England Knochenmark gespendet.

Große Aufmerksamkeit auf die DKMS lenkten im November vergangenen Jahres die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf mit ihrer Eine- Million-Euro-Schatzsuche. Neben dem Bereitstellen des Schatzes, der am Ende in Sachsen gefunden wurde, setzten sich die beiden Moderatoren auch für den guten Zweck ein. Im Rahmen der Show riefen sie zu der Registrierung als Stammzellenspender auf, woraufhin es auf der Seite der "DKMS" mehr als 34.000 Neuregistrierungen zur Stammzellspende gab.