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Wir brauchen mehr Chefinnen in Sachsen, aber wie?

In Sachsen gibt es zu wenig Bürgermeisterinnen und Chefinnen. Die Frauen scheinen sich in die Familie zurückzuziehen. Wie sich das ändern lässt. Ein Kommentar.

Von Luisa Zenker
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Autorin Luisa Zenker hat drei Vorschläge, wie Frauen in Sachsen an die Spitze kommen.
Autorin Luisa Zenker hat drei Vorschläge, wie Frauen in Sachsen an die Spitze kommen. © dpa; SZ

Noch immer sitzen mehr Männer als Frauen im Chefstuhl, sei das in der Wirtschaft, in der Politik oder in der Wissenschaft. In Sachsen sind von drei Chefs zwei Männer. Von knapp 200 Bürgermeistern sind nicht einmal 20 Frauen. Das muss sich schleunigst ändern: Unsere Gesellschaft besteht nun mal zur Hälfte aus Frauen. Entscheiden sie nicht gleichermaßen mit, hat das fatale Folgen für den Wohlstand aller, besonders in dem fundamentalen Wandel, den wir gerade durchlaufen.

Doch der Trend verläuft in entgegengesetzte Richtung: Frauen scheinen sich zunehmend ins Private zurückzuziehen. Die Teilzeitquote weiblicher Beschäftigter steigt in Sachsen. Auch, weil sie nach wie vor neben der Arbeit die Familie intensiver in Anspruch nimmt als Männer.

Damit auch sie die Chance haben, Professorin, Chefin oder Bürgermeisterin zu werden, braucht es drei Dinge:

Erstens: Respekt. Von den Kollegen. Aber auch und gerade von Kolleginnen. Und nicht zuletzt das gesunde Wertschätzen der eigenen Leistung; Stichwort mehr Selbstvertrauen.

Zweitens: Kreativität. Es geht nicht nur darum, starre Bürozeiten aufzubrechen - und Teams aus und im Home-Office zu führen. Es geht auch um viel weitreichendere Modelle, die in den meisten Firmen, Behörden bislang als kaum vorstellbar gelten. Beispielsweise geteilte Führungspositionen, die in Teilzeit zu bewältigen wären, aber eben auch ein neues Maß an sozialer Kompetenz erfordern.

Drittens: Mut. Natürlich gibt es bestimmte Vorstellungen darüber, wie ein Chef zu sein hat. Aber stimmen die noch? Jede Chefin und jeder Chef braucht die Unterstützung seines Teams. Dazu gehört die Offenheit zu akzeptieren, dass Frauen anders führen. Und dazu gehört aber ebenso der Mut von Männern, Einfluss zu teilen. Und Frauen zu fördern.

E-Mail an Luisa Zenker