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Kommentar zu steigenden Mieten: Wohnen wird in Sachsen nicht günstiger

Die Politik ist damit gescheitert, für mehr und bezahlbare Wohnungen zu sorgen. Und die Aussichten bleiben schlecht. Ein Kommentar von SZ-Redakteur Gunnar Saft

Von Gunnar Saft
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Während die Mieten in Sachsen weiter steigen, erhöhen sich gleichzeitig die Nebenkosten für die eigenen vier Wände deutlich. Wirksame Konzepte gegen diese negative Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt hat die Politik bisher nicht.
Während die Mieten in Sachsen weiter steigen, erhöhen sich gleichzeitig die Nebenkosten für die eigenen vier Wände deutlich. Wirksame Konzepte gegen diese negative Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt hat die Politik bisher nicht. © dpa

Wohnen wird ständig teurer – das spüren alle. Doch während dabei zuletzt vor allem die Kosten für Heizung, Strom, Gas oder Müllabfuhr deutlich mehr Euros aus dem eigenen Portemonnaie erforderten, zogen die Mieten nicht weniger stark nach.

Ein durchschnittlicher Anstieg von 26 Prozent innerhalb von zehn Jahren ist für alle betroffenen Sachsen eine schwere Last. Schließlich handelt es sich dabei in fast jeder Familie um einen der größten Haushaltsposten.

Was aus Sicht der Mieter immer stärker zum existenziellen Problem wird, ist für die Politik eine schwere Niederlage. Seit Jahrzehnten gehört es in deutschen Parlamenten zum guten Ton, sich für ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum einzusetzen. Bei beiden Punkten hakt es jedoch nach wie vor gewaltig.

Für Mieter oder Bauwillige wird es nicht leichter, sondern schwerer

Und die Aussichten sind alles andere als günstig. So musste die Bundesregierung wiederholt einräumen, an den selbst gesteckten Zielen beim sozialen Wohnungsbau zu scheitern. Dazu kommt eine höhere Nachfrage durch die Flüchtlingskrise sowie steigende Baupreise und Zinsen. Es wird für Mieter oder Bauwillige also nicht leichter, sondern schwerer.

Man sollte meinen, dass sich die Politik daher umso mehr anstrengt, hier endlich Verbesserungen durchzusetzen. Doch allein die aktuelle Debatte über ein mögliches Verbot von neuen Öl- und Gasheizungen schon ab 2024, durch das weitere Preissteigerungen für alle Bürger drohen, zeigt, dass noch nicht jeder Mandatsträger den Ernst der Lage erkannt hat.

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