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Sport-Geschäftsführer steigt bei den Dresdner Basketballern aus

Rico Gottwald führte die Dresdner Titans aus der dritten in die zweite Liga und hört nun nach knapp sieben Jahren auf eigenen Wunsch auf. Eine neue Aufgabe hat er schon.

Von Alexander Hiller
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Rico Gottwald verlässt den Basketball-Zweitligisten auf eigenen Wunsch.
Rico Gottwald verlässt den Basketball-Zweitligisten auf eigenen Wunsch. © ronaldbonss.com

Dresden. Gerade erst haben die Zweitliga-Basketballer der Dresden Titans sportlich wieder die Kurve nach oben genommen. Nach sieben Niederlagen infolge gelangen dem Team von Trainer Fabian Strauß am vergangenen Wochenende zwei Siege nacheinander.

Am Dienstag verkündete der Tabellenelfte der 2. Bundesliga ProA nun die Trennung vom bisherigen sportlichen Geschäftsführer, Rico Gottwald. Der Chemnitzer war im Mai 2017 zunächst als Geschäftsstellenleiter und Nachwuchstrainer zu den Dresden Titans gestoßen. Im Juli 2019 erfolgte dann der Wechsel in die Geschäftsführung der Dresden Titans Basketball GmbH als sportlicher Leiter. Unter seiner Führung gelang 2022 der Aufstieg in die zweithöchste deutsche Spielklasse und ein sensationeller fünfter Platz in der ersten Saison.

Gottwald verlässt jetzt auf eigenen Wunsch bis spätestens zum 30. Juni dieses Jahres die Dresden Titans. Er übernimmt die Leitung des Heinz-Steyer-Stadions im 2. Quartal 2024.

Gottwald bleibt sportlich tätig - im Steyer-Stadion

"Wer mich kennt, der weiß, dass ich immer mit viel Herzblut und Engagement in die Projekte gehe. In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, die Mitgliederzahlen des Vereins kontinuierlich zu steigern", sagt Gottwald und unterstreicht: "Als ich 2017 nach Dresden kam, hatten wir gerade einmal 263 Mitglieder. Heute sind es – dank vieler Projekte wie der Schultour, mit der wir jährlich fast 7.000 Grundschüler erreichen – 589. Das ist eine beachtliche Zahl, die nur durch den großen Einsatz aller Beteiligten und mit einer großen Hingabe zum Basketballsport erreicht werden konnte."

Auch der Besucherschnitt ist in der Amtszeit von Rico Gottwald deutlich gestiegen - auf über 2.100 Zuschauer in dieser Saison. "Diese Entwicklung erfüllt mich mit Stolz und Dankbarkeit. Ich blicke auf eine spannende, sehr erfüllende, aber auch äußerst intensive Zeit zurück", sagt der 36-Jährige und lässt erheblichen persönlichen Verschleiß durchblicken: "Die letzten fünf Spielzeiten, besonders während der Pandemie, haben sehr viel Kraft gekostet."

Der kaufmännische Titans-Geschäftsführer Michael Born sucht nun nach einem Nachfolger für den sportlichen Bereich - oder erwägt eine ganz andere Lösung.
Der kaufmännische Titans-Geschäftsführer Michael Born sucht nun nach einem Nachfolger für den sportlichen Bereich - oder erwägt eine ganz andere Lösung. © ronaldbonss.com

Sein Kollege Michael Born, per 1. Juli 2023 als kaufmännischer Geschäftsführer bei den Titans eingestiegen, bedauert den Abgang: "Für den Einsatz in den letzten Jahren gilt Rico Gottwald unser großer Dank. Wir wissen sehr zu schätzen, welche Kraft und Energie er tagtäglich in unseren Klub investiert hat. Er hat mit seinem Engagement wesentlich zur Entwicklung und zur Charakterbildung der Dresden Titans beigetragen", wird der ehemalige Geschäftsführer von Dynamo Dresden in der Pressemitteilung zitiert.

Zu einer seiner nächsten Aufgaben wird gehören, einen Nachfolger für Rico Gottwald zu finden. Oder gar über andere Lösungen nachzudenken. "Wir werden uns jetzt ganz in Ruhe, auch im Kreis der Gesellschafter, Gedanken machen, wie wir uns für die Zukunft aufstellen", sagte Born auf Nachfrage von Sächsische.de. "Es ist ja jetzt schon so, dass Trainer Fabian Strauß bei den Spielerverpflichtungen eine Menge beigetragen hat", betonte er. Es gebe aber derzeit noch keine favorisierte Variante. "Es ist noch nichts in Stein gemeißelt", bestätigt Born. "Rico hat auch viel im Sponsoring getan, da müssen wir schauen, wie wir das auffangen", erklärt der Geschäftsmann.

Dass Gottwald darum gebeten hat, eher aus seinem noch bis zum 30. Juni laufenden Vertrag auszusteigen, sieht Born nicht als Problem an. "Da sind wir nicht abgeneigt. Wenn die Übergabe so weiterfolgt ist, werden wir im bei seinen Verdiensten keine Steine in den Weg legen. Damit werden wir uns in den kommenden Wochen Schritt für Schritt beschäftigen", versichert Born.