Sport
Merken

Erstes Spiel nach Trainerwechsel: Eislöwen verlieren gegen Tabellenletzten

Der neue Cheftrainer der Dresdner Eislöwen hat eine Aufbruchstimmung erzeugt. Beim Debüt gegen Bietigheim erhält die einen herben Dämpfer.

Von Alexander Hiller
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Startete mit einer Niederlage in seine zweite Amtszeit als Cheftrainer der Dresdner Eislöwen: Petteri Kilpivaara.
Startete mit einer Niederlage in seine zweite Amtszeit als Cheftrainer der Dresdner Eislöwen: Petteri Kilpivaara. © kairospress

Dresden. Die Hoffnung auf eine schnelle Heilung der sportlich angeschlagenen Eislöwen ist zunächst einmal zerstoben – oder zumindest aufgeschoben. Im ersten Spiel seit der Trennung von Cheftrainer Corey Neilson, konnte dessen Nachfolger Petteri Kilpivaara mit dem Eishockey-Zweitligisten keinen Sieg einfahren. Die Dresdner unterlagen am Sonntag vor 3.385 Zuschauern in der Joynext-Arena im Kellerduell gegen die als Schlusslicht angereisten Bietigheim Steelers mit 5:7 (1:3; 1:1; 3:3).

Dabei war der einstige Co-Trainer bereits in der Vorsaison für den damals beurlaubten Andreas Brockmann eingesprungen und hatte acht Siege aus neun Partien eingespielt. Ganz so einfach wird die Aufarbeitung sportlicher Diskrepanzen nun offenbar nicht.

Denn die zeigten sich in dem Sonntagsduell gleich in den Anfangsminuten, nach sechs Minuten lagen die in der Abwehr zu sorglos agierenden Gastgeber bereits nach Toren von Jack Doremus (4.), Ex-Eislöwe Brett Welychka (5.) und Guillaume Naud (6.) mit 0:3 im Rückstand. So still wie nach dem dritten Treffer war es in der gut gefüllten Heimstätte der Eislöwen lange nicht.

Schockmoment im zweiten Drittel

Danach musste Petteri Kilpivaara die erste Auszeit in seiner zweiten Periode als Cheftrainer nehmen. Der 38-jährige Finne beließ es bei einer besonnenen Ansprache, mit offenbar sportlichen Anweisungen.

Dabei hätte er reichlich Gründe gehabt, auch an die Emotionen seiner Schützlinge zu appellieren. Denn das Team agierte anfangs beinahe körperlos, ohne Biss – obwohl Stürmer Yannick Drews vor dem ersten Spiel nach der Länderspielpause noch angekündigt hatte: „Jetzt stehen wir Spieler in der Pflicht, wir müssen abliefern. Wir sind die, die auf dem Eis stehen, wir bringen die Ergebnisse – und die waren zuletzt nicht gut genug.“

Auf diesem Weg bleiben die Eislöwen. Vorerst. Denn die Ansprache von Petteri Kilpivaara hinterließ keinen nachhaltigen Eindruck auf die Spielweise seiner Mannschaft. Die schaffte zwar im ersten Abschnitt durch David Rundqvist noch den Anschlusstreffer (16.). Doch eine Signalwirkung für das Mitteldrittel wurde dadurch nicht ausgelöst.

Der zweite Durchgang wurde zunächst von einem kurzen Schockmoment dominiert: Nach einem unglücklichen Zusammenprall mit dem Dresdner Dani Bindels ging der Bietigheimer Alexander Preibisch schmerzerfüllt zu Boden und blutete aus einer Wunde im Mund. Der Stürmer konnte auf eigenen Beinen das Eis verlassen, kehrte jedoch nicht mehr auf das Spielfeld zurück.

Fahrlässiger Scheibenverlust besiegelt Niederlage

Die Gäste erholten sich besser von dem Zwischenfall und trafen in Überzahl durch Ryan Gropp zum 1:4 (36.). Die Eislöwen – durch einige strittige Entscheidungen der Referees offenbar nun auch emotional angestachelt – erkämpften sich in Unterzahl die Scheibe im Drittel des Gegners. Garret Pruden hämmerte die Scheibe humorlos ins linke Dreieck (38.).

Plötzlich nahm die Partie wieder Fahrt auf. Zunächst allerdings nicht nach dem Geschmack der Dresdner. Erneut in Unterzahl kassierte das Kilpivaara-Team das 2:5 (46.) durch Guillaume Naud. Doch die Antwort der Eislöwen ließ nicht lange auf sich warten. Einen schönen Spielzug vollendete Matej Mrazek zum 3:5 (47.). Drei Minuten später legte Tomas Andres sogar das 4:5 nach. Sollte sich der Kilpivaara-Effekt doch noch einstellen?

Zumindest an diesem Spieltag noch nicht. Denn erneut leisteten sich die Dresdner im Abwehrdrittel einen fahrlässigen Scheibenverlust. Den bestrafte Brett Welychka eiskalt zum 4:6 (55.). Den Kanadier hatten die Eislöwen in der vergangenen Saison noch nachverpflichtet. Jackson Cressey traf ins verlassene Dresdner Tor zum 4:7 (59.), ehe Tom Knobloch den wertlosen Schlusspunkt setzte (60.).