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Aus nach 18 Spielen: Dresdner Eislöwen trennen sich von Cheftrainer Neilson

Nach lediglich 18 Spielen entlässt Eishockey-Zweitligist Dresdner Eislöwen seinen Cheftrainer Corey Neilson. Der Nachfolger stand bisher mit ihm an der Bande - und soll anders als in der Vorsaison dauerhaft bleiben.

Von Alexander Hiller
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Am 5. November absolvierte Corey Neilson sein letztes Spiel als Cheftrainer der Eislöwen.
Am 5. November absolvierte Corey Neilson sein letztes Spiel als Cheftrainer der Eislöwen. © Foto: SZ/Veit Hengst

Dresden. Die Dresdner Eislöwen haben Corey Neilson von seinen Aufgaben als Cheftrainer des Eishockey-Zweitligisten entbunden. So ist die offizielle Formulierung, die der Verein kommuniziert. Der 47-jährige Kanadier ist also derzeit weder entlassen noch beurlaubt - und könnte eine andere Tätigkeit bei den Blau-Weißen übernehmen. Mit der Entscheidung reagieren die Verantwortlichen auf die Talfahrt in den vergangenen Wochen. Die Ära Neilson, der erst im Mai als Cheftrainer vorgestellt worden war, ist also nach 18 Spielen bereits wieder Geschichte.

Nach einem Superstart mit fünf Siegen aus den ersten sechs Partien folgte eine Phase mit drei Siegen aus den letzten zwölf Partien - verbunden mit dem Absturz auf Tabellenplatz elf. "Für die sportlich schwachen Ergebnisse allein Corey Neilson verantwortlich zu machen, wäre jedoch falsch", betonte Eislöwen-Sportdirektor Matthias Roos auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Montagmittag. Neilson habe den Spielern seit Saisonbeginn viele wichtige Dinge im taktischen Bereich beigebracht und diese verbessert. Zudem sei die Trainingssteuerung insgesamt sehr gut gewesen.

Co-Trainer Kilpivaara springt zum zweiten Mal ein

"Letztlich müssen wir uns aber auch eingestehen, dass die neue Spielidee nur phasenweise umgesetzt werden konnte. Wir haben nun eine Woche Zeit, die notwendigen Stellschrauben am Spielsystem zu drehen und in die Erfolgsspur zurückzufinden“, begründete Roos. "Ich habe nicht daran geglaubt, dass Corey nach der Länderspielpause aktiv an den Stellschrauben drehen wird, wie ich es von Petteri erwarte", sagte der Sportdirektor.

Gemeint ist Co-Trainer Petteri Kilpivaara, der nun erneut zum Cheftrainer aufrückt. Der Finne erwies sich bereist in der Vorsaison als Glücksfall, als er im Februar mit acht Siegen in Serie den vakanten Einzug in die Play-offs noch perfekt machte. Damals hatten die Dresdner Cheftrainer Andreas Brockmann beurlaubt.

Anders als vor neun Monaten gilt der 38-jährige Kilpivaara nun offenbar nicht als Interimslösung. "Das ist jetzt die Lösung. Was in sechs Wochen ist, das weiß ich nicht", sagte Roos. Der 43-Jährige sieht derzeit keine Veranlassung, den Markt aktiv auf der Suche nach einem neuen Cheftrainer abzugrasen. "Petteri ist jetzt die optimale Lösung für uns. Wir brauchen jetzt keinen neuen Trainer, der wieder eine neue Spielidee hat. Es geht jetzt darum, dass wir das weiterentwickeln, was wir uns in den letzten zwei, drei Jahren erarbeitet haben", so Roos.

Der Finne Petteri Kllpivaara arbeitete bislang und gern als Co-Trainer der Dresdner Eislöwen. Erneut rutscht der 38-Jährige in einer sportlichen Krise zum Cheftrainer nach. Das soll bis auf Weiteres so bleiben.
Der Finne Petteri Kllpivaara arbeitete bislang und gern als Co-Trainer der Dresdner Eislöwen. Erneut rutscht der 38-Jährige in einer sportlichen Krise zum Cheftrainer nach. Das soll bis auf Weiteres so bleiben. © kairospress

In den vergangenen beiden Spielzeiten belegten die Eislöwen mit Platz zwei und Platz fünf nach der Hauptrunde die bisher besten Platzierungen ihrer DEL2-Geschichte. Kilpivaara gilt auch unter den Fans der Eislöwen als sehr beliebt - anders als sein Vorgänger. "Ich mache das jetzt – bis wann, weiß ich nicht. Wir müssen erst einmal gut genug spielen, dass ich weitermachen darf", erklärte Kilpivaara in seinem typisch trockenen Humor.

Roos ließ weitere personelle Entscheidungen, sei es ein neuer Assistenztrainer oder auch Veränderungen im Profi-Kader, vorerst offen. "Es kann in der Woche zu Reaktionen kommen. Ich stelle mich jetzt nicht hin und sage, dass der Kader, der am Montagmorgen zum Training auf dem Eis war, am Freitag immer noch da ist. Da kann es schon Veränderungen geben", betonte Roos.