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Kapitän führt Dresdner Eislöwen aus Infekt-Krise

Dresden ist personell wieder komplett – und die Leistungsträger gehen mit starken Vorstellungen voran.

Von Alexander Hiller
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Der Kapitän der Dresdner Eislöwen, Jordan Knackstedt, traf gegen Heilbronn doppelt.
Der Kapitän der Dresdner Eislöwen, Jordan Knackstedt, traf gegen Heilbronn doppelt. © Thomas Heide

Dresden/Kassel. Offenbar haben die Eishockey-Profis des Zweitligisten Dresdner Eislöwen nach einer prekären Infektwelle wieder ihren Rhythmus gefunden. Zunächst musste sich das Team von Trainer Andreas Brockmann am Freitagabend beim Liga-Mitfavoriten Kassel Huskies nach starker Partie nur knapp mit 1:2 geschlagen geben.

Am Sonntag überzeugten die Elbestädter dann vor heimischem Publikum nochmals und bezwangen die Heilbronner Falken vor 2.750 Fans in der Joynext-Arena mit 5:3 (3:1; 1:1; 1:1), ergatterten sich drei Punkte und stehen damit nach den Krankheitsausfällen, an denen fast die halbe Mannschaft in den vergangenen drei Wochen beteiligt war, nach 16 von insgesamt 52 Partien der Hauptrunde als Tabellenachter noch relativ zufriedenstellend da. „Ich glaube, das war für uns ein guter Schritt – gerade nach den letzten beiden Wochen“, bilanzierte Brockmann deshalb bereits nach dem Duell in Kassel.

Der 54-Jährige hatte nach dem peinlichen 1:9 in Ravensburg in der Vorwoche – den Brockmann selbst als den körperlichen Tiefpunkt seiner Mannschaft während der Personalnot skizziert – ein Straftraining anberaumt und sich eine entsprechende Reaktion auf dem Eis erwartet. Und seine Mannschaft hat ordentlich abgeliefert.

Druck bei den Dresdner Eislöwen ist gestiegen

Denn nach dem mutigen, aber noch erfolglosen Auftritt in Kassel legten die Eislöwen nach und starteten gegen Heilbronn zumindest furios. Bereits nach 28 Sekunden beförderte Stürmer Matej Mrazek den Puck ins Gäste-Gehäuse. Auch der frühe Ausgleich durch Frederik Cabana (5.) verunsicherte die Hausherren nicht. Im Gegenteil: Kapitän Jordan Knackstedt (12.) und Sturmkollege Vladislav Filin (14.) schossen einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus, den sie durch die Treffer durch Johan Porsberger (24.) sowie nochmals Knackstedt (41.) bis zum Ende verteidigten. Zwar nicht immer mit absoluter Souveränität, aber immerhin.

„Dresden hat heute mit wieder vier Reihen stark gespielt“, konstatierte Heilbronns Trainer Jason Morgan anerkennend. Sein Kollege Andreas Brockmann war vor allem mit dem Anfangsdrittel hochzufrieden. „Drei Punkte sind in der Phase natürlich extrem wichtig für uns. Wir haben im ersten Drittel so gespielt, wie wir spielen wollen. Sehr druckvoll, sehr strukturiert und diszipliniert.“

Der Eislöwen-Trainer weiß, dass die Ansprüche an sein Team nach der Hauptrunde der Vorsaison durchaus gestiegen sind. Da stellten die Dresdner als Tabellenzweiter zahlreiche neue Vereinsrekorde auf. „Bei uns ist ein bisschen Druck da, keine Frage. Aber das gehört dazu“, bestätigte der Bayer.

Umschwung bei den Eislöwen kommt zur richtigen Zeit

Seine Mannschaft sei gegen Heilbronn noch der Fehler unterlaufen, nach der vermeintlich sicheren 3:1-Führung zu schnörkelig, zu ineffizient, zu wenig zielstrebig gespielt zu haben. „Wir wollten dann noch einen Pass spielen und noch einen Pass spielen und irgendwie versuchen, dass wir ins leere Tor schießen.“ Diese Flausen muss Brockmann seiner Mannschaft auf dem Weg in die angepeilten Play-offs noch austreiben. „Dann ist das Spiel eigentlich immer ein enges geblieben“, monierte er, bestätigte aber: „Am Ende war das im Großen und Ganzen eine gute Leistung von uns.“

Möglicherweise kommt dieser Umschwung genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn nach der Doppelaufgabe am Freitag in Bayreuth und am Sonntag daheim gegen Bad Nauheim legt die DEL2 aufgrund des Deutschland-Cups der Nationalteams von Dänemark, Österreich, der Slowakei und Gastgeber Deutschland eine neuntägige Spielpause ein.

In die wollen natürlich nicht nur die Dresdner Eislöwen mit einem guten Gefühl gehen. Nicht zuletzt deshalb dürfte Brockmann so unausgesprochen wie wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, dass seine Führungsspieler in der Lage sind, das Team auf dem Weg nach oben im Gesamtklassement entsprechend zu pushen, ja zu führen. Allen voran Kapitän Jordan Knackstedt mit zwei Treffern, aber auch dessen schwedischer Sturmkollege Johan Porsberger sowie Vladislav Filin.