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Das sind Dresdens Sportler des Jahres 2022

Der Kanute Tom Liebscher, Wasserspringerin Tina Punzel und die Basketballer der Dresden Titans räumen die Haupttrophäen ab.

Von Alexander Hiller
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Seriensiegerin Tina Punzel (l.) und die zweitplatzierte Shorttrackerin Anna Seidel.
Seriensiegerin Tina Punzel (l.) und die zweitplatzierte Shorttrackerin Anna Seidel. © Matthias Rietschel

Dresden. Bei der 30. Auflage der Dresdner Sportlergala wurden am Samstagabend im Congress Center Dresdens Sportler des Jahres gekürt. Und zumindest in zwei Wettbewerben endete die Umfrage, bei der insgesamt knapp 10.000 Stimmen in den drei Hauptrubriken abgegeben wurden, relativ überraschungsfrei. Ein Indiz dafür, dass die Landeshauptstadt im Individualbereich an Spitzensportlern nicht allzu breit aufgestellt ist.

Tina Punzel, überragende deutsche Wasserspringerin des letzten Jahrzehnts, räumte bei den Sportlerinnen erwartungsgemäß den Sieg mit 22,54 Prozent der Stimmen ab. Das letzte aktive Jahr ihrer Sportlerkarriere krönte die 27-jährige Ausnahmesportlerin des Dresdner SC mit zwei EM-Titeln und verpasste als WM-Vierte zweimal nur knapp das Podest. Seit 2018 ist sie in Serie Dresdens Sportlerin des Jahres.

Erst für das Jahr 2023 wird es wieder eine andere erfolgreichste und beliebteste Dresdner Sportlerin geben, Punzel erklärte im Januar ihr Karriereende. "In der Heimatstadt ausgezeichnet zu werden, ist einfach etwas Besonderes", sagte die strahlende Umfragesiegerin. "Ich schließe es nicht aus, dass ich mal im Ehrenamt in die Sprunghalle zurückkehre, aktuell fehlt mir das Springen aber nicht", betonte sie. Ihre 1.000 Euro Prämie, die an die Auszeichnung als Dresdner Sportlerin des Jahres gekoppelt ist, will Tina Punzel für einen guten Zweck spenden. "Ich muss für mich aber noch klären, für welchen", sagte sie.

Ob Anna Seidel eine Nachfolgerin sein könnte? Die Zweitplatzierte (18,15%) erwägt ein zeitnahes Karriereende. Die 24-jährige Shorttrackerin vom Eislauf-Verein erlebte zuletzt ihre stärkste Weltcup-Saison, aber vor einer Woche eine enttäuschende WM. "Der Körper war einfach ausgebrannt", ordnete Seidel die WM in Seoul ein. Auf Rang drei folgte diesmal Kanutin Estella Damm (9,04%) vom Wasserverein am "Blauen Wunder"

Auch bei den Männern gibt es seit Jahren nur einen Sieger. Der hat allerdings nun einen erweiterten Namen. Im Vorjahr heiratete Ausnahmekanute Tom Liebscher seine langjährige Lebensgefährtin Dora Lucz und führt seitdem den Doppelnamen Tom Liebscher-Lucz. Der 29-Jährige errang in der Vorsaison WM-Silber und zwei EM-Titel, bereitet sich aber gerade im Trainingslager in Portugal auf die neue Saison vor und versäumte persönlich seine siebente Auszeichnung in Folge. Nach dem Doppel-Olympiasieger im Kanu, der 19,27 Prozent der Stimmen auf sich vereinte, reihte sich Leichtathletik-Ass Karl Bebendorf vom Dresdner SC (15,81 %) und Kickbox-Weltmeister Richard Preusche (14,00 %) von der Kampfsportakademie Dresden.

Weltklasse-Kanute Tom Liebscher (r.) und Trainingskollege Jonas Draeger ließen sich aus dem Trainingslager aus Portugal per Video-Stream zur Sportlergala zuschalten.
Weltklasse-Kanute Tom Liebscher (r.) und Trainingskollege Jonas Draeger ließen sich aus dem Trainingslager aus Portugal per Video-Stream zur Sportlergala zuschalten. © Matthias Rietschel

Aus aktuellem Anlass verpasste auch das Überraschungs-Team von 2022 die Auszeichnung am Samstagabend. Die Basketballer der Dresden Titans sicherten sich dank ihres umjubelten Aufstiegs in die 2. Basketball-Bundesliga die Auszeichnung als Mannschaft des Jahres mit 18,01 Prozent der abgegebenen Stimmen. Seither sorgt der Aufsteiger auch weiterhin für positive Schlagzeilen. Bis auf Platz vier führte Trainer Fabian Strauß die Titans, die auch am Samstagabend in der Margon-Arena gegen die Wiha Panthers aus Schwenningen beim 85:74-Erfolg die nächsten Punkte ergatterten. Das Team hält Kurs auf die Play-offs. Ist sogar ein zweiter Aufstieg möglich?

Den Basketballern folgte die Dresdner Eislöwen Juniors (13,51 %) und die Masters-Wasserspringer des Dresdner SC (12,99 %) auf den Plätzen. Die Volleyballerinnen des DSC landeten lediglich auf Platz vier, die sich am Samstagabend in Vilsbiburg mit 0:3 geschlagen geben mussten.

Die Basketballer der Dresden Titans um Cheftrainer Fabian Strauß (l.) und Kapitän Georg Voigtmann (2.v.l.) kamen nach ihrer eigentlich Auszeichnung. Aus gutem Grund: Ihr Heimspiel gegen Schwenningen hatte der Aufsteiger gerade noch mit 85:74 in der Margon
Die Basketballer der Dresden Titans um Cheftrainer Fabian Strauß (l.) und Kapitän Georg Voigtmann (2.v.l.) kamen nach ihrer eigentlich Auszeichnung. Aus gutem Grund: Ihr Heimspiel gegen Schwenningen hatte der Aufsteiger gerade noch mit 85:74 in der Margon © Matthias Rietschel

Als Trainer des Jahres wurde Jens Kühn ausgezeichnet. Der Landesstützpunkt-Trainer Kanu begleitete Tom Liebscher-Lucz und Steffi Kriegerstein maßgeblich auf ihrer langen Karriere. Mittlerweile hat er mit Estella Damm ein weiteres Juwel am Start.

Die Dresdner Stiftung Jugend&Sport der Ostsächsischen Sparkasse verlieh in diesem festlichen Rahmen traditionell den Nachwuchsförderpreis, der mit 3.000 Euro dotiert ist. Diesmal wurde der Preis an den Eislauf-Verein Dresden vergeben. Mit 60 Prozent hat der Verein einen überdurchschnittlich hohen Kinder- und Jugendanteil und konnte im vergangenen Jahr weitere Mitglieder gewinnen. Zudem ist der EV Dresden in den vergangenen Jahren in schöner Regelmäßigkeit bei deutschen Nachwuchsmeisterschaften im Eisschnelllauf der erfolgreichste Verein Deutschlands.