Dresden. Auf das Wort des Trainers ist Verlass. Für Sarah Straube gibt es in diesem Spiel einen zusätzlichen kleinen Anreiz. Wenn die Volleyball-Frauen vom Dresdner SC am Samstag beim VfB Suhl gewinnen, darf die Vizekapitänin den Sonntag in ihrer Heimat verbringen. Im Erfolgsfall würde das Team nämlich frei bekommen, hatte Alexander Waibl angekündigt. „Hoffen wir also nicht, dass der Trainer kein Straftraining ansetzt“, sagt Straube und lacht dabei.
Für die 20-Jährige ist Reise nach Suhl eine Rückkehr in die Heimat – zu Familie, Freunden und Weggefährten. In der südthüringischen Stadt wuchs sie auf, lernte die Grundlagen des Volleyballs, ehe sie als 13-Jährige ans Internat nach Dresden und zum Nachwuchsteam VCO wechselte.
„Ja, diese Auswärtsspiele sind für mich immer besonders.“ Ein herzlicher Empfang, ein lauter Applaus – damit kann Straube in der Wolfsgrube rechnen. Im offiziellen Programmheft von den VfB-Fans wurde sie sogar mal als „Suhler Zauberhand“ geadelt.
Straube will mehr Verantwortung übernehmen
Tatsächlich ist sie eines der Zuspiel-Talente im deutschen Volleyball. In dieser Saison ist Straube das erste Mal die Nummer eins auf der Position und zudem Vize-Kapitänin. „Ich muss und möchte mehr Verantwortung übernehmen“, hatte Straube vor dem Ligastart gesagt. Die erste Begegnung am vergangenen Samstag gegen Potsdam ging verloren.
„Ich war extrem aufgeregt“, sagt sie und meint selbstkritisch: „Da passieren auch mal Fehler, die einer erfahrenen Zuspielerin vielleicht nicht passieren.“ Der Trainer sei jedoch mit ihrer Leistung zufriedener gewesen als sie es selbst ist. Insgesamt fehlen, so Straube, noch einige Prozente in der Feinabstimmung.
In das Ost-Duell gegen Suhl geht sie mit einem „sehr guten Gefühl. Ich denke, wir sind jetzt ein bisschen abgeklärter. Es waren zuletzt enge Matches. Ich hoffe, wir machen es diesmal nicht so spannend.“
Beim nächsten Gegner spielt eine Ex-Dresdnerin
Dass Suhl mittlerweile wieder zu den stärkeren Teams in der Liga gehört, unterstreicht auch, dass mit Elisa Lohmann, Kayla Haneline (USA) und Agnes Pallag (Ungarn) gleich drei Neuzugänge vom VfB in dieser Saison zum sechsfachen deutschen Meister nach Dresden gewechselt sind. „Ich bin gespannt, wie die Suhler Fans darauf reagieren werden“, meint Straube.
Auch beim Gegner steht eine bekannte Spielerin aus Dresden auf dem Feld: Die Tschechin Eva Hodanova spielte von 2016 bis 2018 beim DSC.