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Wie die Dresdner Footballer den Rest der Saison planen

Austyn Carta-Samuels kehrt trotz eines Kreuzbandrisses bei den Dresden Monarchs auf den Spielermacherposten zurück. Was der deutsche Meister sonst noch vor hat.

Von Alexander Hiller
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Quarterback Justin Agner rückt zunächst ins zweite Glied.  Foto: Lutz Hentschel
Quarterback Justin Agner rückt zunächst ins zweite Glied. Foto: Lutz Hentschel © Lutz Hentschel

Dresden. Der sportlich angeschlagene deutsche Footballmeister startet am Samstag optimistisch in den zweiten Teil der Saison. Die Dresden Monarchs, derzeit mit 4:8 Punkten nur Tabellensechster der Nordstaffel in der zweigleisigen German Football League (GFL), haben ihren Kader in der dreiwöchigen Sommerpause noch einmal verstärkt. Der Tscheche Jakub Smutny, bereits im Meisterjahr bei den Monarchs, und die beiden Franzosen Tyron Simon und Stéphane Fortes stießen zur Mannschaft. Und von den knapp 20 angeschlagenen Spielern vor der Pause kehrten viele wieder einsatzfähig ins Training zurück.

Die größte personelle Überraschung zaubert der Titelverteidiger allerdings mit einem anderen Trick aus dem Hut. Austyn Carta-Samuels, der sich gleich im ersten Pflichtspiel Mitte Mai gegen Potsdam einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen hatte, ist offenbar wieder einsatzfähig. Der 31-jährige US-Amerikaner, als Quarterback und Führungsfigur verpflichtet, hat den Kreuzbandriss allerdings nicht operieren lassen, sondern gezielt die Muskelgruppen um das lädierte Band trainiert.

Es bleibt also ein Restrisiko. „Wir werden ihn wahrscheinlich am Samstag in Düsseldorf von Beginn an spielen lassen“, sagt Monarchs-Trainer Ulrich Däuber. Allerdings bleibt auch US-Landsmann Justin Agner (25), den die Dresdner als Ersatzspielmacher nachverpflichtet hatten, im Kader. „Wir wissen noch nicht, wie sicher die Sache mit Austyn ist. Außerdem hat sich Justin gut eingelebt, passt in unser Team“, erklärt Däuber.

Siebe Siege bis zur Titelverteidigung

Dessen Rechnung für die kommenden vier Punktspiele in Düsseldorf (8.), gegen die Berlin Rebels (5.), Braunschweig (2.) und die Berlin Adler (4.) ist eine ziemlich einfache. Um den Platz unter den besten vier Staffel-Teams und damit den Einzug in die Play-offs noch zu erreichen, muss sein Team jedes Spiel gewinnen. Patzer bzw. Niederlagen sind ab jetzt nicht mehr erlaubt.

„Wir haben im besten Fall noch sieben Spiele vor uns, wenn wir die gewinnen, haben wir den German Bowl gewonnen“, erklärt Däuber und bezieht damit die Play-offs gleich mit ein. „Wenn wir eins dieser Spiele verlieren, können wir unseren Titel nicht verteidigen. Das ist eigentlich ganz leicht, da muss man nicht viel rumrechnen“, sagt er selbstbewusst.

Und der routinierte Football-Trainer will sein Team mit auf diese Reise nehmen, die Fehler aus dem ersten Teil der Saison sind hinlänglich bekannt und nach Möglichkeit aufgearbeitet. „Das Team hat da Bock drauf. Du spielst als Footballer auch dafür, dass du bedeutungsvolle Spiele erleben kannst“, sagt Däuber und unterstreicht damit unausgesprochen den Wert jedes Auftritts.

Denn erlaubt sich der Titelverteidiger in den nächsten vier Wochen auch nur eine Niederlage, käme das einer sportlichen Blamage gleich. Nur Braunschweig schaffte in den letzten 20 Jahren als Meister von 2008 die Qualifikation für die Play-offs 2009 nicht. In diesen Minikreis will sich Dresden nicht hinzugesellen.