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Bobdominator Friedrich fährt zum Europameister-Titel

Francesco Friedrich hat den ersten Titel der Saison geholt. Bei der EM in Innsbruck bezwingt der Pirnaer seinen Dauerkonkurrenten Johannes Lochner, der aber im kleinen Schlitten seine Siegesserie fortsetzt.

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Der Pirnaer Bobpilot Francesco Friedrich feiert mit Candy Bauer, Alexander Schuller und Felix Straub nach dem EM-Sieg.
Der Pirnaer Bobpilot Francesco Friedrich feiert mit Candy Bauer, Alexander Schuller und Felix Straub nach dem EM-Sieg. © AP

Innsbruck. Das Duell der deutschen Bob-Weltmeister hat sich auch kurz vor Weihnachten fortgesetzt und könnte in diesem Winter zum Dauerbrenner werden. Olympiasieger Francesco Friedrich gewann am Sonntag den Vierer-Weltcup in Innsbruck-Igls, der gleichzeitig als EM gewertet wurde. Der Bobdominator aus Pirna verwies Johannes Lochner um nur 14 Hundertstelsekunden auf den zweiten Rang. Am Samstag hatte Lochner das Zweier-Rennen noch für sich entschieden, mit acht Hundertsteln Vorsprung auf Friedrich.

Das Wochenende in Innsbruck nahm damit den gleichen Verlauf wie der vorangegangene Weltcup in La Plagne. Zweier-Weltmeister Lochner siegte im kleinen Schlitten, Vierer-Champion Friedrich schlug im großen zurück, die Abstände werden immer enger. Mit Blick auf die WM im Februar und März verspricht zumindest dieses Duell viel Spannung. „Das wird ein ganz, ganz enges Rennen“, sagte Bundestrainer Rene Spies.

In der Vierer-Gesamtwertung liegt Lochner (870 Punkte) nur noch ganz knapp vor Friedrich (860), etwas größer ist sein Vorsprung im Zweier (660:620).Top-Talent Adam Ammour, am Samstag im Zweier Dritter, belegte im Vierer den vierten Platz hinter dem Letten Emils Cipulis.

Generalprobe auf der Olympiabahn?

Der deutsche Verband BSD durfte sich damit über ein großes Ergebnis in Innsbruck freuen: Auch bei den Frauen gingen alle Siege nach Deutschland, Lisa Buckwitz vom BRC Thüringen gewann beide Monobob-Rennen und auch den Zweier. „Besser könnte es hier nicht laufen“, meinte Buckwitz, die als Anschieberin mit Mariama Jamanka 2018 Olympia-Gold holte und nun selbst an den Lenkseilen sitzt.

Nach dem dritten Sieg im dritten Rennen flippte Buckwitz mit ihrer Winterberger Anschieberin Lauryn Siebert förmlich aus und hüpfte vor Freude noch in der Zielausfahrt. Mit 0,09 Sekunden Vorsprung setzte sich das Duo beim deutschen Dreifach-Erfolg gegen Kim Kalicki und Leonie Fiebig durch. Kalicki musste wegen eines Meniskusrisses das zweite Monobob-Rennen auslassen und benötigt nun mit Blick auf die Heim-WM Ende Februar in Winterberg einen schnellen Genesungsverlauf.

Das deutsche Abschneiden in Österreich ist auch deshalb interessant, weil Innsbruck die kommende Olympiabahn sein könnte. Da die italienischen Gastgeber der Winterspiele 2026 keine Eisrinne anbieten können, werden die Schlittenwettbewerbe wohl im Ausland stattfinden. Innsbruck gilt als aussichtsreichster Kandidat. Die deutschen Athleten fühlen sich dort offensichtlich wohl. (sid/dpa)