München. Im Mittelpunkt steht sie nicht gerne. Nun steht Kathleen Krüger sogar im Zentrum einer Pannen-Geschichte, mit der sie bundesweit die Schlagzeilen bestimmt. Der 4:1-Sieg des FC Bayern München am vergangenen Samstag in Freiburg wurde überschattet von einem Wechselfehler.

Ausgelöst wurde der von der Teammanagerin, die eine falsche Rückennummer in die elektronische Anzeigetafel eingetippt hatte. Für 16 Sekunden waren die Münchner mit zwölf Mann auf dem Platz. Krüger hatte für Kingsley Coman, der ausgewechselt werden sollte, die 29 eingegeben. Das ist jedoch die alte Nummer des Franzosen, seit dieser Saison hat er die 11.

Deshalb fühlte er sich nicht angesprochen und ging nicht raus. Ein Nachspiel könnte die kuriose Szene haben, weil der SC Freiburg am Montag Einspruch gegen die Wertung der Partie eingelegt hatte. Nun muss der Deutsche Fußball-Bund entscheiden.

Krüger wurde im Juni 2021 mit ihrer Lebensgefährtin Mama

Für Krüger selbst wird die Panne wohl keine Folgen haben. „Was passiert ist, passierte als Folge mehrerer unglücklicher Umstände. Was Kathleen Krüger betrifft, sind wir alle froh, dass sie seit Jahren unsere Teammanagerin ist“, sagte Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic dem Münchner Merkur/tz.

Die 36-Jährige ist mit dem Verein eng verbunden, stand schon als Mädchen mit ihrem Vater und älteren Bruder in der Südkurve des Olympiastadions. 2003 wechselte sie als Spielerin zum FC Bayern, erzielte in ihrer Karriere ein Bundesliga-Tor. Danach absolvierte sie ein Studium für Internationales Management, brach das aber schon nach einem Semester ab, weil sie das Angebot bekam, Assistentin des damaligen Sportdirektors Christian Nerlinger zu werden.

Seit zehn Jahren ist Krüger Teammanagerin – und damit eine große Ausnahme in der Männerwelt Fußball-Bundesliga. Sie kümmert sich um alles Organisatorische rund um die Profis, vorrangig um die Reisen bei Auswärtsspielen. Zuletzt pausierte sie ein halbes Jahr, im Juni 2021 kam ihr Sohn zur Welt, gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin gründete die Trägerin des Bayerischen Verdienstordens eine kleine Familie. Womöglich ist die Auszeit auch ein Grund für ihren Fauxpas. (mit dpa)