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Dynamos erste Krise? "Jetzt zeigt sich der Charakter"

Nach der klaren Niederlage in München erklärt Chris Löwe, dass es für die Leistung keine Ausreden geben darf und warum er trotzdem keine Bauchschmerzen hat.

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Chris Löwe, hier im Duell mit dem Münchner Nicolas-Gerrit Kühn, spricht nach der Niederlage deutlich aus, worauf es jetzt ankommt.
Chris Löwe, hier im Duell mit dem Münchner Nicolas-Gerrit Kühn, spricht nach der Niederlage deutlich aus, worauf es jetzt ankommt. © PICTURE POINT

München. In der ersten Halbzeit schießt Dynamo kein einziges Mal gefährlich aufs Tor der U23 des FC Bayern. Erst im zweiten Durchgang wacht die Mannschaft auf und lässt einige Möglichkeiten liegen. Dass die Partie am Ende deutlich mit 0:3 verloren geht, liegt für Chris Löwe  am schwachen Auftritt vor der Pause. Er glaubt, dass sich nun der  Charakter des Teams zeigen wird. 

Herr Löwe, welches Fazit ziehen Sie nach der ersten Saisonniederlage?

Heute müssen wir uns an die eigenen Nase packen. Wir haben eine ganz schlechte erste Halbzeit gespielt, nach der wir zu Recht 0:2 zurückliegen. Wir haben es ihnen zu einfach gemacht, in Führung zu gehen. Aus der Halbzeit müssen wir lernen, das reicht einfach nicht. In der zweiten Halbzeit sind wir dann klar die bessere Mannschaft, machen aber den Fehler, dass wir das Tor nicht schießen. Wenn wir die Chancen nutzen, können wir klar noch einen Punkt holen. Der war auf jeden Fall drin.

Woran machen Sie die Niederlage fest? Lag es auch an den äußeren Faktoren?

Wir brauchen nicht auf den Schiri schimpfen – selbst wenn der nicht seinen besten Tag hatte. Auch nicht auf die fehlenden Zuschauer, das sollten wir alle inzwischen kennen. Daher sollten das keine Ausreden sein.

Das zweite Tor fiel recht kurios, war es ein Fehler von Kevin Broll?

Das geht schon im Mittelfeld los, dort dreht sich der Münchner irgendwie raus und wir haben ein Missverständnis hinten. Das passiert manchmal und ist dann eben so. Dass Brollo ihn sich selber reinhaut, ist dann unglücklich. Der Fehler war vorher, da müssen wir es besser verteidigen. Im Strafraum ist es dann schwer.

War der Platzverweis für Tim Knipping korrekt?

Selbst die Leute hier hinten in den Wohnungen haben gehört, dass es eine Berührung gab. Wenn die vom eigenen Mann kommt, dann soll er keinen Elfmeter, sondern Freistoß für Bayern geben. Aber er kann ihn nicht mit Gelb-Rot vom Platz stellen. Woher soll Tim  sehen, welcher Fuß das ist? Die Entscheidung tut uns nicht nur heute, sondern auch nächste Woche weh.

Befürchten Sie mit Blick auf das Ost-Duell gegen Magdeburg Unruhe von Außen?

Mit dem Spiel heute ist das nicht der Start, den wir uns gewünscht haben. Aber: Wir haben jetzt drei Spiele gespielt, die Saison besteht aus 38. In der Vergangenheit gibt es genug Beispiele, dass es relativ schnell in beide Richtungen gehen kann. Sebastian Mai kann aus der vergangenen Saison ein Lied davon singen. Halle war nach zwölf Spielen Erster und steigt am Ende gerade so nicht ab.

Worauf kommt es jetzt an?

In der Stunde der Niederlage muss es uns darum gehen, dass wir als Mannschaft zusammenbleiben. Wir haben immer gesagt, dass wir eine geile Truppe haben und uns den Arsch aufreißen. Das, was wir immer reden, das muss jetzt zum Tragen kommen. Wenn es gut läuft, kann jede Mannschaft Spaß machen. Wenn es nicht läuft, zeigt sich der Charakter. Ich habe aber keine Bauchschmerzen, dass sich da jetzt was anderes zeigt. Wir müssen einfach zusammenbleiben, die Woche hart arbeiten und zu Hause das Spiel gegen Magdeburg gewinnen.

Das Gespräch notierte Jens Maßlich

(Die Fragen stellte Dynamos Pressesprecher Henry Buschmann, weil es für die mitgereisten Journalisten wegen der Auflagen im Hygienekonzept zwar eine Pressekonferenz, aber keine Möglichkeit für Interviews gab.)