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Dynamo Dresden entschuldigt sich bei LGBTQ-Gemeinde

Während des Derbys gegen Erzgebirge Aue wurden im Dresdner Fanblock mehrere homophobe und beleidigende Banner gezeigt. Nun reagiert Dynamo und will gegen die Täter vorgehen.

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Im Dresdner K-Block wurden die Fans von Erzgebirge Aue mit einem geschmacklosen Transparent übel beleidigt. Auch ein LGBTQ-feindliches Banner wurde gezeigt.
Im Dresdner K-Block wurden die Fans von Erzgebirge Aue mit einem geschmacklosen Transparent übel beleidigt. Auch ein LGBTQ-feindliches Banner wurde gezeigt. © PICTURE POINT

Dresden. Fußball-Drittligist Dynamo Dresden hat sich von dem LGBTQ-feindlichen Banner, das während des Derbys gegen Erzgebirge Aue im K-Block gezeigt wurde, distanziert. "Im Namen der SG Dynamo Dresden entschuldige ich mich aus tiefstem Herzen bei der LGBTQ-Gemeinde und allen Dynamo-Fans, welche die Grundsätze und Werte unseres Vereins respektieren und sowohl in als auch außerhalb von Fußballstadien leben", erklärte Geschäftsführer Jürgen Wehlend in einer Stellungnahme und betonte, dass Dynamo gegen Diskriminierung jeglicher Art stehe.

Beim Dresdner 1:0-Sieg gegen den Konkurrenten aus dem Erzgebirge wurde im Fanblock ein LGBTQ-feindliches Plakat gezeigt: "Stoppt LGBTQ Propaganda! Im Gästeblock sieht man das Ergebnis", war darauf zu lesen. Auch homofeindliche Fangesänge gegen die Aue-Fans waren zu hören.

Die Attacke auf die LGBTQ-Gemeinde war nicht die einzige geschmacklose Aktion der Dresdner Fans. Auf einem anderen Banner wurden die Gäste aus Aue als Inzest-„Missbildungen“ herabgewürdigt. Darauf stand geschrieben: "Begonnen am 4. März 1946 mit Vater, Mutter, Bruder, Schwester und heute besiedeln 3.000 Missbildungen den Gästeblock. 77 Jahre Inzestbande - 77 Jahre Sachsens Schande!"

Dynamo will gegen die Täter vorgehen

"Beleidigungen und auch Provokationen dieser Art, wie sie im K4 zu sehen waren, sind absolute No-Gos. Da gibt es nichts zu beschönigen und wir werden dagegen im Rahmen unserer Möglichkeiten vorgehen", teile Wehlend mit. "Gleichzeitig setzen wir uns in unserer Fanarbeit weiterhin intensiv für ein offenes, tolerantes und friedliches Miteinander ein. Dynamo ist offen für alle Menschen, die unsere Werte anerkennen."

So prüfe der Verein, inwiefern gegen beteiligten Zuschauer vorgegangen werden kann. Dazu werden unter anderem die Spieltagsprotokolle und Videoaufnahmen ausgewertet. Die Spruchbänder im K-Block seien nicht angemeldet gewesen. Wie Dynamo erklärt, liege damit ein weiterer Verstoß gegen die gemeinsame Fancharta vor, welche die Zusammenarbeit zwischen allen Fans und dem Verein beschreibt, um ein dauerhaftes, auf wechselseitigem Vertrauen basierendes Verhältnis zu schaffen.

In den nächsten Wochen soll es darum gehen, in gemeinsamen Gesprächen mit der Fanszene derartige Vorkommnisse für die Zukunft auszuschließen. Dabei setzt der Verein auch auf die Unterstützung des Fanprojektes Dresden. „Die Aufklärungsarbeit des Fanprojektes unter anderem in Sachen Homophobie sowie sexualisierter Gewalt in und außerhalb von Fußballstadien unterstützt Dynamo Dresden ohne Wenn und Aber. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Sozialarbeit leisten einen ganz, ganz wichtigen Beitrag rund um unsere Fußballspiele und weit darüber hinaus“, betonte Wehlend.