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Dynamos Hauptmann sieht Rot in Saarbrücken: "Passt zum Abend"

Bei der 0:2-Niederlage in Saarbrücken ist Dynamo Dresdens Spielmacher Niklas Hauptmann einer der Besten - und am Ende trotzdem die tragische Figur. Das Interview nach dem Abpfiff.

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Das unrühmliche Ende eines gebrauchten Abends für Niklas Hauptmann: Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther zeigt ihm die Gelb-Rote Karte.
Das unrühmliche Ende eines gebrauchten Abends für Niklas Hauptmann: Schiedsrichter Sven Waschitzki-Günther zeigt ihm die Gelb-Rote Karte. © Jan Huebner

Saarbrücken. Es ist der Mann des Spiels bei Dynamo Dresdens 0:2-Niederlage im Spitzenspiel beim 1. FC Saarbrücken, was allerdings eine zweifelhafte Auszeichnung darstellt. Niklas Hauptmann hat zwei große Chancen, die der Spielmacher ungenutzt lässt. Kurz vor Schluss einer mitunter hitzig geführten Partie sieht er schließlich die Gelb-Rote Karte - eine mindestens umstrittene Entscheidung. Damit fehlt der 26-Jährige nun in Dynamos nächsten Topspiel gegen Waldhof Mannheim.

Im Interview unmittelbar nach dem Abpfiff in Saarbrücken nimmt Hauptmann dann alle Schuld an der Niederlage auf sich. Seine Analyse eines besonders für ihn gebrauchten Abends.

Herr Hauptmann, Dynamo macht kein schlechtes Spiel und verliert am Ende dennoch mit 0:2 gegen Saarbrücken. Wie fällt Ihre Einschätzung aus?

Es ist kein Spiel mit Riesenchancen - außer denen von mir. Saarbrücken war da effektiv, wir leider nicht.

Sie meinen Ihre Möglichkeiten in der 23. und 29. Minute. Die erste wäre die Führung für Dynamo gewesen, die zweite der Ausgleich.

Von den zwei Chancen muss mindestens eine rein, dann startest du anders in so ein Spiel. So macht Saarbrücken das 1:0 und das hat denen in die Karten gespielt. Es war grundsätzlich kein sehr schlechtes Spiel von uns, aber nach vorne waren wir bis auf die zwei Chancen von mir nicht durchschlagskräftig genug. Da packe ich mir vor allem an die eigene Nase. Wenn ich uns in Führung bringe, läuft das Spiel in die andere Richtung.

Dynamo hatte nach der Pause, abgesehen von einem Fernschuss von Max Kulke, im Grunde genommen keine echte Chance mehr. Warum?

Die Marschroute war, eine zweite Halbzeit mit Druck hinzulegen. Wir wollten uns noch mehr Torchancen erarbeiten. Es war aber klar, dass das Spiel, wenn Saarbrücken mit dem 2:0 im Rücken spielt, eine zähe Geschichte wird. Es ist dann auch nicht einfach, zu klaren Torchancen zu kommen. Am Ende bleibt es dabei: Heute hätte ich uns in Führung bringen müssen. Saarbrücken war effektiv, ich leider nicht.

In der Nachspielzeit sehen Sie dann noch die Gelb-Rote Karte - der erste Platzverweis in Ihrer Profikarriere. Können Sie die Szene beschreiben, die zu der zweiten Gelben Karte und damit Gelb-Rot geführt hat?

Wir werfen am Ende alles nach vorne und ich bin der letzte Mann. Saarbrücken knallt den Ball nach vorne, der Ball titscht auf und dann gibt es ein Gerangel zwischen mir und dem Gegner. Er schiebt mich von hinten und in dem Moment des Schiebens nehme ich den Ball mit der Hand. Dann gibt mir der Schiedsrichter Gelb-Rot. Es passt zum Abend.

Was bedeutet diese Niederlage im Hinblick auf das bevorstehende Heimspiel gegen Mannheim, außer, dass Sie gesperrt fehlen werden?

Dass wir nicht ungeschlagen durch die Rückserie gehen, war ja auch klar. Wir nehmen jetzt die Köpfe hoch, nächste Woche geht es weiter. Heute tut es wirklich weh, aber ab Montag liegt der volle Fokus auf Mannheim - und da zeigen wir wieder ein anderes Spiel.

Das Interview in der Mixed-Zone notierte Tino Meyer.