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Ex-Dynamo jetzt Torjäger in Holland

Patrick Pflücke ist 2011 aus Dresden nach Mainz gewechselt, um sich den Bundesliga-Traum zu erfüllen. Das klappte nicht, jetzt startet er neu durch.

Von Sven Geisler
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Im September 2014 hatte Patrick Pflücke (vorn) guten Grund, sich im Dresdner Stadion feiern zu lassen: Mit der zweiten Mannschaft des FSV Mainz hatte er Dynamo ein 1:1 abgetrotzt.
Im September 2014 hatte Patrick Pflücke (vorn) guten Grund, sich im Dresdner Stadion feiern zu lassen: Mit der zweiten Mannschaft des FSV Mainz hatte er Dynamo ein 1:1 abgetrotzt. © Archiv: Dehli-News/Frank Dehlis

Dresden. Manchmal lohnt der Blick zurück, um die Gegenwart richtig einordnen zu können. So ist das beispielsweise mit dem Nachwuchs bei Dynamo. Im derzeitigen Aufgebot stehen gleich neun Spieler, die schon in der Jugend bei den Schwarz-Gelben ausgebildet worden sind, darunter die Rückkehrer Sebastian Mai und Marvin Stefaniak. Das Leistungszentrum, das unter dem Sportgeschäftsführer Ralf Minge eine größere Bedeutung im Verein erlangte, bringt wieder Talente heraus, die sich für die eigene Profi-Mannschaft anbieten.

In der Vergangenheit kamen viele von ihnen nicht mal oben an, jedenfalls nicht bei Dynamo. Sie wechselten schon im Jugendalter zu einem Verein mit besseren Bedingungen und größerer Perspektive - wie Maximilian Arnold zum VfL Wolfsburg, Torwart Eric Oelschlegel zu Werder Bremen oder Patrick Pflücke, der 2011 von den U17-Junioren nach Mainz ging.

Dort hat der Offensivspieler nach einem Neun-Minuten-Einsatz gegen den FC Bayern im Dezember 2014 den großen Sprung in die Bundesliga genauso wenig geschafft wie anschließend bei Borussia Dortmund. Auch bei seiner nächsten Station, dem KFC Uerdingen in der 3. Liga, konnte Pflücke sein Potenzial nicht vollständig ausschöpfen, erzielte bei 50 Einsätzen nur vier Treffer. Die Quote war wohl auch dem inzwischen abtrünnigen russischen Investor und Präsidenten Mikhail Ponomarev zu gering, zumindest ließ der Klub den inzwischen 24 Jahre alten Dresdner im vorigen Sommer ablösefrei ziehen.

Uerdingen erkennt Gehaltsanspruch an

Ein gerichtliches Nachspiel wurde abgewendet, denn Pflücke hatte den KFC wegen ausstehender Gehaltszahlungen verklagt. Bevor es zur Verhandlung kam, habe der Verein die Ansprüche anerkannt, berichtete die Westdeutsche Zeitung. Wie viel Geld der Profi erhielt, wurde dabei nicht bekannt.

In der vorigen Saison spielte der gebürtige Dresdner Patrick Pflücke (l.) noch für den KFC Uerdingen, hier im Zweikampf mit Mirnes Pepic.
In der vorigen Saison spielte der gebürtige Dresdner Patrick Pflücke (l.) noch für den KFC Uerdingen, hier im Zweikampf mit Mirnes Pepic. © dpa

Doch nun startet Pflücke richtig durch: Seit August 2020 spielt der schnelle Linksaußen, der sich auch in der zentralen Rolle hinter den Spitzen wohlfühlt, bei Roda JC Kerkrade. Für den niederländischen Zweitligisten hat er in dieser Saison in 22 Spielen bereits elfmal getroffen, dazu vier Tore vorbereitet. Zuvor hatte er nach 122 Einsätzen in der 3. Liga in Deutschland lediglich drei Treffer und sechs Vorlagen in seiner Statistik stehen.

Der einstige niederländische Meister Kerkrade hat als derzeit Tabellenachter eine Chance, die Aufstiegsrelegation zur Eredivisie, der ersten Liga, zu erreichen.

Pflückes Vertrag bei Kerkrade gilt bis Juni 2022 und sein Marktwert ist laut dem Internetportal transfermarkt.de auf 375.000 Euro gestiegen. Ob er Dynamo eine Ablösesumme wert wäre, sei dahingestellt, ausgeschlossen sind solche Rückholaktionen bei den Schwarz-Gelben aber nicht. Siehe Mai und Stefaniak.

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