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Podcast: Dynamos Chefscout über Transferglück und Kritik der Fans

Keiner ist im sportlichen Bereich bei Dynamo Dresden länger im Amt als er: Chefscout Kristian Walter. Im Podcast "Schwarz-Gelb" spricht er über seine Arbeit, Fehler und Einsichten, den Kader für die nächste Saison sowie die Leidenschaft für Laufen und Musik.

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Kristian Walter ist 38 Jahre alt und einer der dienstältesten Mitarbeiter des Vereins. Seit über zehn Jahren kümmert er sich ums Scouting, inzwischen hauptverantwortlich als Kaderplaner. "Ich bin stolz, das Dynamo-Logo auf der Brust zu tragen."
Kristian Walter ist 38 Jahre alt und einer der dienstältesten Mitarbeiter des Vereins. Seit über zehn Jahren kümmert er sich ums Scouting, inzwischen hauptverantwortlich als Kaderplaner. "Ich bin stolz, das Dynamo-Logo auf der Brust zu tragen." © Christian Juppe / Montage: SZ

Dresden. Zehn Kilometer Laufen und danach weiter 600 Kilometer mit dem Auto - das ist kein neuer Wettbewerb, beschreibt seine Leidenschaften aber nahezu perfekt. Insofern war dieser Sonntag kürzlich im März ein durchaus typischer von Kristian Walter, als er erst den Citylauf in Dresden bestritt (als Einordnung: die 10 km unter 40 Minuten inkl. Dehnungspause wegen Wadenkrampf) und anschließend zur Spielbeobachtung fuhr (zur Info: ins österreichische Altach).

Laufen und Fußball sind, wenn man so will, sein Duathlon des Lebens. Und dabei ist Dynamo Dresdens Chefscout und Kaderplaner, das wird in der neuen Episode von "Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast" sehr schnell sehr deutlich, mit absoluter Begeisterung sowie einem hohen Maß an Professionalität und Fachwissen unterwegs. Wobei man hinzufügen muss: Könnte es sich Walter aussuchen, würde er gerne öfter länger rennen (Stichwort: Transalpine Run) und für den Fußball mitunter etwas weniger im Auto unterwegs sein müssen.

In den vergangenen zehn Jahren, den der 38-jährige gebürtige Dresdner den Job bei Dynamo jetzt macht, ist jedenfalls einiges an Kilometern zusammengekommen. "Ich bin bei knapp einer Million. Das liegt aber daran, dass ich gerade am Anfang sehr viel gefahren bin, teilweise auch sinnlose Strecken. Im Laufe der Zeit und mit wachsender Erfahrung habe ich gemerkt, dass man auch effizienter arbeiten kann", sagt er. Rund 60.000 bis 70.000 Kilometer schafft Walter trotzdem immer noch jedes Jahr.

Wieviele Spieler er mittlerweile beobachtet hat und wieviele dann tatsächlich auch von Dynamo verpflichtet wurden? Zu viele - werden seine Kritiker sagen. Und davon wiederum gibt es einige, die ihm nicht zuletzt am Zweitliga-Abstieg in der Vorsaison eine gehörige Mitschuld geben. Schließlich zählen Kaderzusammenstellung und Transfers zu seinen Kernaufgaben.

Walter weiß das, auch wenn er sich wenig mit Social Media beschäftigt. "Die Kritik ist natürlich berechtigt, denn wenn man absteigt, sind Dinge schiefgelaufen. Und wenn ein Kader gar nicht funktioniert, kann ich mich davon nicht frei machen. Das lässt einen Zweifeln und tut schon weh", sagt Walter. Doch er betont: "Im Nachgang ist immer alles sehr, sehr einfach bewertbar."

In dem gut einstündigen Interview blickt Walter noch mal zurück auf jene heftig kritisierten Wintertransfers vor gut einem Jahr (Drchal, Fein, Batista Meier). Zudem spricht er offen und ehrlich von seiner Arbeit, gibt Einblicke ins Scouting-Geschäft und verrät unter anderem auch, warum Stefan Kutschke und Niklas Hauptmann - zwei Protagonisten der bislang so erfolgreichen Rückrunde - zu Dynamo zurückgeholt wurden. Und Walter erzählt, wieso beispielsweise die Verpflichtung von Eero Markkanen - der eine oder andere wird sich an die Saison 2017/18 erinnern - dagegen so überhaupt nicht aufgegangen ist.

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