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Vier Verletzte durch Pyrotechnik: Dynamo reagiert auf Vorfälle beim Ostduell

Beim Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC werden vier Zuschauer in Dresden verletzt. Dynamo bedauert das – und will nun der Polizei bei den Ermittlungen helfen. Auch der DFB ermittelt.

Von Timotheus Eimert & Connor Endt
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Beim Drittliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC wurden mehrere Zuschauer durch Pyrotechnik verletzt.
Beim Drittliga-Spiel zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC wurden mehrere Zuschauer durch Pyrotechnik verletzt. ©   dpa/Robert Michael

Dresden. Nachdem beim Fußballspiel zwischen Dynamo Dresden und dem Halleschen FC vier Zuschauer durch Pyrotechnik verletzt worden sind, hat nun auch der Verein reagiert. Auf Nachfrage von Sächsische.de teilte Dynamo mit: "Jede im Rahmen des Spiels zu Schaden gekommene Person ist eine zu viel. Wir bedauern dies zutiefst und wünschen den vier verletzten Dynamo-Fans eine schnelle und vollständige Genesung."

Weiter will sich der Verein zur Aktion seiner Fans vorerst nicht äußern und erklärt stattdessen: "Die Vorfälle werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt vereinsintern geprüft und bewertet. Erst wenn alle Informationen vorliegen, ist eine seriöse Beurteilung möglich."

Nach Angaben der Polizei wurden im Dresdner K-Block vor und während des Ostduells am Mittwoch gegen Halle bis zu 280 Feuerwerke und Bengalos gezündet. Zwei 17-Jährige, eine 24-Jährige und ein 37-Jähriger erlitten dadurch Brandverletzungen, ihre Kleidung wurde beschädigt. Die verletzten Fans mussten medizinisch versorgt werden. Ihr Zustand ist unklar. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Dynamo will Polizei bei Ermittlung der Täter unterstützen

Dynamo wolle die Polizei "bei der Ermittlung der Täter im Rahmen seiner Möglichkeiten – beispielsweise, falls vorhanden, durch Informationsweitergabe" unterstützen. Auf die Frage, wie trotz Einlasskontrollen immer wieder Pyrotechnik ins Stadion gelangt, hat der Verein keine Antwort. Dynamo teilte mit: "Pyrotechnische Gegenstände können über unterschiedlichste Wege ins Stadion gelangen – dies beschränkt sich nicht nur auf den Einlassbereich, an dem Kontrollen durch den Ordnungsdienst durchgeführt werden."

Der Verein unternehme als Veranstalter "alles in seiner Macht stehende, um die Mitnahme illegaler Gegenstände ins Stadion am Spieltag zu verhindern". Doch "bei Großveranstaltungen mit mehreren zehntausend Menschen ist das unter Einhaltung des gesetzlichen Rahmens nicht vollends möglich".

DFB ermittelt gegen Dynamo Dresden

Auch der Deutsche Fußball-Bund ermittelt mittlerweile gegen Dynamo. "Ja, solche Vorgänge – wie bei der Partie Dresden gegen Halle – werden von der DFB-Sportgerichtsbarkeit aufgegriffen. Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt immer bei Vorfällen mit Pyrotechnik", erklärte der Verband auf Anfrage von Sächsische.de.

Dem Verein droht eine heftige Geldstrafe. Pro abgebrannten pyrotechnischen Gegenstand fordert der Verband 350 Euro. Am Mittwochabend wurden nach ersten Angaben der Polizei bis zu 280 Pyrofackeln gezündet, macht eine Strafe von 98.000 Euro. Welche Summe der Verein letztendlich für die Aktion seiner Fans zahlen muss, entscheidet das DFB-Sportgericht in den kommenden Wochen.

Vor 29.159 Zuschauern siegte Dynamo am Mittwoch gegen Halle mit 2:1. Der frühere Dresdner Dominic Baumann brachte die Gäste nach sieben Minuten mit der ersten Chance des Spiels in Führung. Dennis Borkowski (45.+1) staubte kurz vor dem Pausenpfiff mit der ersten ernsthaften Dresdner Möglichkeit im ersten Abschnitt zum 1:1 ab. Der vor der Saison von Halle nach Dresden gewechselte Tom Zimmerschied traf nach 51 Minuten per Kopf erstmals für Dynamo zur Entscheidung.

Weitere Betroffene sowie Zeugen sollen sich bei der Polizei melden. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.