Dresden. Wer macht denn sowas? Okay, wenn man auf die Startseite von 24.aktuelles.com geht, merkt man sofort, was gespielt wird. "Erfinde seinen eigenen Witz in wenigen Sekunden", heißt es dort weiß auf rot. Diese vermeintliche Meldung kommt allerdings relativ glaubwürdig daher, auch wenn Stil und Sprache nicht den üblichen Nachrichtenstandards entsprechen.

Drei Ausrufezeichen stehen hinter "Paukenschlag bei Dynamo Dresden". Dazu ein - allerdings verschwommenes - Foto vom Trainer und die Zeile: "Kauczinski mit sofortiger Wirkung beurlaubt!" Das habe der Aufsichtsrat bestätigt. Falsch! Auf Nachfrage von Sächsische.de dementieren mehrere Mitglieder des Kontrollgremiums eine solche Entscheidung. Auch Pressesprecher Henry Buschmann teilt offiziell mit: "Das ist keine verifizierte Information, sondern ein Fake."

Ein Witz also? Selten so gelacht. Es ist schlichtweg eine Fake News, zudem hat der Verbreiter dieser Unwahrheit offenbar wenig Einblick in interne Diskussionen. Es stimmt nämlich auch nicht, dass sich Kauczinski geweigert hat, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. Vielmehr betonen beide Seiten, also der Trainer und Sportgeschäftsführer Ralf Becker, sich darauf geeinigt zu haben, erst einmal das Saisonziel zu erreichen, also aufzusteigen.

Trennung steht derzeit nicht zur Debatte

Hinter dem Eintrag in das Internet steckt offenbar der Wunsch dieses Fans - Ist er einer? Finden andere Anhänger solche Störmanöver in der entscheidenden Saisonphase wirklich lustig? -, Kauczinski loszuwerden. Co-Trainer Heiko Scholz soll übernehmen, zur neuen Saison seien Steffen Baumgart, derzeit in Paderborn, und der ehemalige Chefcoach Uwe Neuhaus im Gespräch sein.

Im Gespräch ist man bei Dynamo tatsächlich. Dabei geht es um die Frage, wie die Mannschaft für den Endspurt im Kampf um den Aufstieg die Kurve kriegen kann. Natürlich wird dabei auch der Trainer hinterfragt. Eine Trennung von Kauczinski soll aber nach Informationen von Sächsische.de aktuell kein Thema sein. Wie haltbar solche Aussagen sind, hängt im Fußball allerdings von Ergebnissen ab. Am Samstag spielt Dynamo zu Hause gegen den MSV Duisburg - ein Heimsieg würde die offenbar erregten Gemüter sicher beruhigen. Und weiteren Diskussionen - und erst recht Falschmeldungen - in der Trainerfrage vorbeugen.