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Der MDR überträgt weniger Dynamo-Spiele

Durch das neue TV-Rechtepaket bekommt Drittligist Dynamo Dresden zwar mehr Geld, doch im frei empfangbaren Fernsehen sind künftig weniger Spiele zu sehen.

Von Daniel Klein
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Magenta Sport zeigt weiter alle Dynamo-Spiele live.
Magenta Sport zeigt weiter alle Dynamo-Spiele live. © dpa/PA/Robert Michael

Aus Sicht der Fußball-Fans wurde das Schlimmste abgewendet. Als sich der Bezahlsender Magenta Sport im Dezember die Übertragungsrechte der 3. Liga von 2023 bis 2027 gesichert hatte, gab es lediglich die Auflage, dass zehn Partien pro Saison im frei empfangbaren TV gezeigt werden müssen. Nun einigte sich Magenta mit den öffentlich-rechtlichen Anstalten im Rahmen einer Sublizenzierung bis 2026/27 auf 68 Spiele. In der vergangenen Saison waren es noch 86.

Zwei Begegnungen pro Wochenende also – die Folgen der Reduzierung werden auch die Dynamo-Fans spüren. Der MDR übertrug in der vorigen Spielzeit 33 Partien live und in voller Länge – kein anderes drittes ARD-Programm kam da annähernd heran. Mit Dynamo, Erzgebirge Aue, dem FSV Zwickau und Halleschen FC waren gleich vier Vereine aus dem Sendegebiet vertreten. Von einer Gleichbehandlung konnte jedoch keine Rede sein. 15 Partien mit Dynamo-Beteiligung wurden gezeigt, gefolgt von HFC (11), Aue (9) und Zwickau (7). Spitzenreiter in dieser Kategorie war Aufsteiger VfL Osnabrück, der auf 16 Live-Übertragungen kam – die maximal mögliche Anzahl pro Klub.

Wie viele Fans sich die einzelnen Duelle angeschaut haben, darüber schweigt Magenta, verrät nur eine Zahl: Das Duell 1860 München gegen Dynamo war in der vergangenen Saison mit 300.000 Zuschauern das mit der größten Reichweite.

In der neuen Saison dürfen in der ARD und den dritten Programmen weiterhin lediglich die Samstagspiele gezeigt werden, der Freitag, Sonntag und die englischen Wochen sind für die öffentlich-rechtlichen Sender tabu. 312 der 380 Drittliga-Begegnungen überträgt die Telekom-Tochter Magenta Sport exklusiv.

Und diese Exklusivität hat sich der Sender einiges kosten lassen. Der DFB verkündete beim Vertragsabschluss im Dezember stolz, dass die TV-Erlöse um „fast 50 Prozent“ gesteigert werden konnten. Im Vergleich zur 2. Bundesliga ist das jedoch immer noch wenig, die Schere geht weiterhin auseinander. Hätte Dynamo den Aufstieg nicht noch auf der Zielgeraden verpasst, wären rund neun Millionen Euro an Fernsehgeldern aufs Vereinskonto geflossen. In der 3. Liga werden es nun etwa 1,3 Millionen Euro sein.

Komplett in die Röhre schauen müssen Nicht-Abonnenten auch in der neuen Saison keineswegs. Die ARD-Sender und das ZDF können weiterhin Höhepunkte der Spiele zeigen. Bisher gab es dabei keine Minutenobergrenze, nun wurde sie auf 18 Minuten limitiert. Sky und DAZN sind neu dabei, für beide gilt ein Sechs-Minuten-Limit.

Welche dritten Programme welche Spiele zeigen, ist ein kompliziertes Prozedere. Die 20 Klubs teilen sich territorial auf sieben der neun ARD-Anstalten auf, lediglich aus dem Gebiet von RBB in Berlin und Brandenburg sowie Radio Bremen kommt kein Verein. Die sieben Sender müssen sich dann pro Wochenende auf zwei Spiele einigen. Da prallen zum Teil sehr unterschiedliche Interessen aufeinander. Derbys werden nicht so gerne gesehen, weil dann beide Mannschaften aus einem Sendergebiet stammen und die restlichen sechs Programme abwinken.

Das gestiegene Interesse an der 3. Liga lässt sich nicht nur anhand der gestiegenen TV-Erlöse ablesen. In der abgelaufenen Saison verzeichnete die höchste DFB-Liga auch einen Zuschauerrekord. Mit 3,16 Millionen (8.199 im Schnitt) wurde die Bestmarke aus der Saison 2018/19 (im Schnitt 8.132) abgelöst. Zu den Dynamo-Heimspielen kamen mit im Schnitt 24.500 Zuschauern mit großem Abstand die meisten.