Halle (Saale)/Aue. Vor und nach dem Drittliga-Fußballspiel zwischen dem Halleschen FC und dem FC Erzgebirge Aue (2:3) ist es teils zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und den Sicherheitskräften gekommen. Dabei soll ein Polizist einen Anhänger von Aue schwer verletzt haben.

In einem Zeugenaufruf des Fan-Blocks "P Wismut Aue" ist sogar von lebensgefährlichen Verletzungen die Rede. Den Ultras zufolge geschah dies an einer Shell-Tankstelle in Halle. Eine Analyse der Wegstrecke des Auer Fanmarsches zum Leuna-Chemie-Stadion ergibt, dass es sich dabei nur um die Shell-Tankstelle an der Merseburger Straße im Hallenser Stadtbezirk Süd handeln kann. Die Polizei bestätigte auf Nachfrage der Mitteldeutschen Zeitung, dass es interne Ermittlungen gebe. Es sei zu schweren Verletzungen eines Fans gekommen. Er liege in einem Krankenhaus in Sachsen, hieß es.

Zuvor hatte die Bundespolizei von Vandalismus in einer Regionalbahn durch Auer Fußballfans berichtet. Videokameras seien beklebt und der Zug mit zahlreichen Graffitis worden. Man habe eine Toilette verstopft und eine Scheibe beschädigt. Am Bahnhof in Halle hätten die Ultras Pyrotechnik gezündet, eine 45-Jährige habe dadurch einen Trommelfellriss erlitten.

Nach dem Spiel hätten Fans aus Halle versucht, die Platzverweise für den Hauptbahnhof zu ignorieren. Die Polizei musste nach eigenen Angaben Pfefferspray einsetzen. Zwei 21-Jährige und ein 16-Jähriger erhielten Strafanzeigen wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung. Auer Fußballanhänger wiederum beschädigten ihren für die Rückreise vorgesehener Zug derart, dass man auf einen Ersatzzug ausweichen musste.

Am kommenden Sonntag ist Dynamo Dresden zum Sachsen-Derby der Dritten Liga im Auer Erzgebirgsstadion zu Gast.