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HC Elbflorenz: Wichtige Erkenntnisse aus der Lehrstunde

Dresdens Zweitliga-Handballer verlieren das Testspiel gegen den Bundesligisten DHfK Leipzig deutlich – zeigen aber Potenzial.

Von Alexander Hiller
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Philip Jungemann hat sich klasse freigespielt, scheiterte aber zu oft – wie hier – am DHfK-Schlussmann Kristian Saeveraas.
Philip Jungemann hat sich klasse freigespielt, scheiterte aber zu oft – wie hier – am DHfK-Schlussmann Kristian Saeveraas. © Matthias Rietschel

Dresden. Der SC DHfK Leipzig hat den ersten Titel in dieser Saison sicher. Am Samstag setzte sich die Mannschaft von Trainer André Haber beim Dresdner Zweitligisten HC Elbflorenz erwartungsgemäß mit 30:23 (16:10) durch und sicherte sich damit den Sieg im Arroz Invest-Sachsencup 2022. „Sachsenmeister!“, titelten die Messestädter danach stolz auf ihrer Homepage.

Für die beiden besten sächsischen Männer-Teams war das Aufeinandertreffen vor 486 Zuschauern jedoch weniger Titeljagd, als vielmehr eine sportliche Standortbestimmung. Drei Wochen vor dem ersten Pflichtspiel im DHB-Pokal wollte Elbflorenz-Trainer Rico Göde Erkenntnisse gewinnen, wie weit seine Mannschaft ist, wie sich die beiden Neuzugänge integriert haben, an welchen Stellschrauben er in den kommenden Tagen noch ansetzen muss.

Der 40-Jährige hat in jedem Fall eine hohe Anzahl von vergebenen Torchancen zu bemängeln. „16 Fehlwürfe sind mir einfach zu viel, um die DHfK zu kitzeln“, ärgerte sich Göde. Vor allem Kreisläufer Philip Jungemann erarbeitete sich immer wieder aussichtsreiche Wurfpositionen, scheiterte aber meist am starken Schlussmann Kristian Saeveraas. Andererseits müssen solche Möglichkeiten auch erarbeitet werden, und in dieser Hinsicht zeigten die Dresdner gegen einen auch spielerisch besseren Rivalen gestiegenes Potenzial.

Positiv: "Alle sind unverletzt geblieben"

Die individuell besser besetzten Gäste mussten zwei, drei Mal in der Partie ein wenig an der Temposchraube drehen, um sich einen deutlichen Vorsprung zu erarbeiten. „Man hat gesehen, wenn ein Erstligist mit so viel Körperlichkeit kommt, kann man das alles nicht so lange gehen. Da sind die Köpfe schnell mal rot“, sagte Göde.

Auf der positiven Seite verbuchte er die Tempoabwehr und den offensiven 5:1-Riegel seiner gesamten Mannschaft, da konnten die Gastgeber die schnellen Leipziger immer wieder erfolgreich stellen. „Alle sind zudem unverletzt geblieben“, sagte Göde. Ein Hinweis auf die vergangene Spielzeit, in der sich der HC Elbflorenz mit mehreren langzeitverletzten Spielern auf Rang neun der Abschlusstabelle einfand und damit hinter den eigenen Ansprüchen zurückblieb.

Lukas Wucherpfennig feierte am Samstag ein besonders erfolgreiches Comeback nach einer komplizierten Beinverletzung. Der Rechtsaußen erzielte vier Tore und war damit neben Nils Kretschmer (ebenfalls vier) bester Werfer der unterlegenen Dresdner.

Die proben am Mittwoch erneut gegen einen Erstligisten. Ab 13 Uhr geht es dann gegen den tschechischen HCB Meister, am kommenden Wochenende spielt der ambitionierte Verein im Rahmen des Sparkassen-Cups zunächst gegen Erstligist Erlangen – und abhängig von den Ergebnissen danach gegen Eisenach oder Hannover-Burgdorf. „Dabei können sich alle zeigen. Für uns geht es darum, in Abwehr und Angriff weiter an den Abläufen, an den Abstimmungen zu arbeiten“, betonte Göde.