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Ein Gewinn nicht nur für den Sport: Sachsen holt die DHfK zurück

An der Universität Leipzig soll es wieder eine Trainerausbildung für den Leistungssport geben. So wie einst an der DHfK - ohne Doping, ohne Politik. Diese Entscheidung ist richtig, wichtig und überfällig. Ein Kommentar.

Von Tino Meyer
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Die Skulptur zweier Staffelläufer steht am Eingang der Sportwissenschaftlichen Fakultät - und jetzt auch sinnbildlich für die Wiederbelebung akademischer Trainerausbildung in Leipzig. Hand in Hand arbeiten Universität und Landesregierung zusammen.
Die Skulptur zweier Staffelläufer steht am Eingang der Sportwissenschaftlichen Fakultät - und jetzt auch sinnbildlich für die Wiederbelebung akademischer Trainerausbildung in Leipzig. Hand in Hand arbeiten Universität und Landesregierung zusammen. © picture-alliance/dpa; SZ-Montage

Wintersport ist das Thema, doch damit mag sich der für Sport verantwortliche Innenminister Armin Schuster beim sächsischen Wintersportgipfel nicht zufriedengeben. Dass er eine gemeinsame Betreiberstruktur für Sportstätten wie die Bobbahn in Altenberg oder auch die Skisprungschanzen in Klingenthal und Oberwiesenthal als die beste und tatsächlich wohl auch geeignetste Idee hält, hat er bereits vor einem Jahr deutlich gemacht.

Die Nachricht des Tages ist, nicht nur für ihn, diesmal eine andere: In Leipzig soll es wieder eine akademische Trainerausbildung geben. Was profan klingt, ist eine kleine Sensation – und wird als solche in Schusters bewusst gewähltem Nachsatz deutlich: "Stichwort DHfK."

Dieses Kürzel steht für Deutsche Hochschule für Körperkultur, besser bekannt als die Medaillenschmiede des Spitzensports in der damaligen DDR; im Zuge der Wiedervereinigung abgewickelt, zur Sportwissenschaftlichen Fakultät geschrumpft und in den Universitätsbetrieb eingegliedert. Für eine auf Leistungssport ausgerichtete Trainerausbildung hat es sowieso keinen Platz mehr geben sollen. Denn DHfK – das stand sinnbildlich, aber fälschlicherweise eben auch für Dopingforschung und politische Ideologie.

Nun also die Kehrtwende – ohne Doping, ohne Politik. Vergleichbar ungefähr, um die emotionale Dimension zu verdeutlichen, mit der Wiederzulassung von Polikliniken – wenngleich diese jetzt anders heißen. Die Rückkehr zur universitären Trainerausbildung ist zugleich eine wichtige wie überfällige Entscheidung für den gesamten deutschen Sport. Und sie beschert Leipzig – wenn der derzeit mit Verweis auf die Autonomie der Wissenschaft uniintern laufende Genehmigungsprozess erfolgreich ist – ein Alleinstellungsmerkmal, das den Sportstandort Sachsen insgesamt erheblich aufwertet.

E-Mail an Tino Meyer