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Neue Olympia-Bobbahn: Deutsche in Peking dominant

Nach den ersten Rennen auf der neuen Olympiabahn ist Bob-Rekordweltmeister Francesco Friedrich auf dem besten Weg, eine neue Bestmarke zu erreichen.

Von Tino Meyer
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Die Goldmedaille ist das Ziel, auch diesmal: Francesco Friedrich nach seinem Olympiasieg 2018.
Die Goldmedaille ist das Ziel, auch diesmal: Francesco Friedrich nach seinem Olympiasieg 2018. © Archiv: dpa/Tobias Hase

Peking. Zuerst war alles neu in China, doch am Ende alles wie immer auf den Bobbahnen, egal wo auf der Welt: Es gab zwei Rennen, und zweimal hieß der Sieger Francesco Friedrich. Nach dem Sieg im Zweier am Montag hat der Bobpilot aus Pirna tags darauf auch mit dem Vierer das mit einem Weltcup vergleichbare offizielle Rennen zum Abschluss der internationalen Trainingswochen gewonnen.

Überhaupt waren der 31-Jährige und seine Anschieber das dominierende Team auf der neu gebauten und komplett überdachten Bahn in Yanqing, wo gut 80 Kilometer entfernt von Peking in hundert Tagen die olympischen Bob-, Rodel- und Skeletonwettbewerbe ausgetragen werden.

Friedrichs Ziel ist klar: Er will den Doppelsieg von Olympia 2018 wiederholen und seiner schon jetzt einmaligen Karriere mit elf WM-Titeln und mehr als 50 Weltcup-Siegen einen weiteren Rekord hinzufügen. Zweimal zwei Olympiasiege sind noch keinem Bobsportler gelungen. André Lange und Kevin Kuske, als kongeniales Duo die Vorgänger von Friedrich mit dessen Anschieber Thorsten Margis, sind zwar viermalige Olympiasieger, das aber verteilt auf drei Winterspiele (2002 Vierer, 2006 Doppelsieg, 2010 Zweier).

Dass Friedrich mit dem neuen Eiskanal, auf dem zuvor anderthalb Jahre nur die chinesischen Athleten trainieren konnten, bestens zurechtkommt, haben die vergangenen drei Wochen gezeigt. Dass er damit nicht allein ist, verdeutlicht der Blick in die Ergebnislisten.

Francesco Friedrich und Alexander Rödiger rasen im Zweierbob durch die Kurven des Yanqing National Sliding Centers bei Peking.
Francesco Friedrich und Alexander Rödiger rasen im Zweierbob durch die Kurven des Yanqing National Sliding Centers bei Peking. © Mark Schiefelbein/AP/dpa

Speziell im Zweier, das betont auch Bundestrainer René Spies in seinem Gesamtfazit, lagen auf der sturzsicheren und dennoch sehr selektiven, anspruchsvollen Bahn viele Schlitten eng beieinander. Die lettischen Dauerrivalen Kibermanis/Miknis hatten als Siebenter lediglich 0,44 Sekunden Rückstand. Im Vierer war der Vorsprung mit 0,3 Sekunden auf das zweitplatzierte Team um den Berchtesgadener Johannes Lochner deutlicher.

Das Protokoll verrät ebenfalls: Besonders am Start, Friedrichs Domäne, hat er sich offenbar Reserven gelassen. Im Zweier erreichte er mit Ersatz-Anschieber Alexander Rödiger nur die 13.-beste Startzeit.

Die Bilanz aus deutscher Sicht ist generell erfreulich, die Siege in den Abschlussrennen gingen alle an den erfolgsverwöhnten Bob- und Schlittenverband für Deutschland: Bei den Frauen gewannen Mariama Jamanka (Mono) sowie Laura Nolte/Deborah Levi (Zweier), im Skeleton siegten Tina Herrmann und Alexander Gassner. Nächste Woche beginnen nun die Trainingswochen für die Rodler.