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Bobdominator Friedrich trifft letzte Olympia-Entscheidung

Weltklasse-Pilot Francesco Friedrich hat sich nun doch überraschend schnell entschieden. Bei Olympia in Peking setzt er auf Erfahrung statt noch mehr Tempo.

Von Tino Meyer
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Sie sind auch bei Olympia in Peking ein Zweierteam: Francesco Friedrich (links) hat sich für Thorsten Margis als Anschieber im kleinen Schlitten entschieden.
Sie sind auch bei Olympia in Peking ein Zweierteam: Francesco Friedrich (links) hat sich für Thorsten Margis als Anschieber im kleinen Schlitten entschieden. © dpa

Winterberg/Dresden. Francesco Friedrich hat für die Olympischen Winterspiele in Peking die letzte noch offene Personalentscheidung getroffen. Die Zweierbob-Rennen auf der Olympia-Bahn in Yanqing wird der Rekordweltmeister und zweimalige Olympiasieger von 2018 wieder mit Anschieber Thorsten Margis vom SV Halle bestreiten. Das sagte Friedrich der Deutschen Presse-Agentur am Rande des Weltcups in Winterberg.

Eigentlich wollte der 31-jährige Pirnaer zusammen mit Heimtrainer Gerd Leopold noch den Weltcup an diesem Wochenende sowie dann kommendes Wochenende in St. Moritz abwarten, um sich endgültig festzulegen. Darauf hatte sich das Team nach Informationen von Sächsische.de am Dienstag verständigt, nun ging es offenbar doch deutlich schneller.

Der Weltklasse-Pilot vom BSC Sachsen Oberbärenburg wechselte in diesem Winter jeweils zwischen Margis und dessen Vereinskollegen Alexander Schüller, beides herausragende Anschieber und derzeit die mit Abstand schnellsten der Welt. "Wir haben ein Luxusproblem", betonte Leopold immer wieder.

Mit dem 24-jährigen Schüller gewann Friedrich im Vorjahr WM-Gold im kleinen Schlitten in Altenberg. Doch beim Weltcup zuletzt in Sigulda kassierte er mit dem gebürtigen Leipziger die einzige Saisonniederlage. Dabei erzielten Friedrich und Schüller am Start zwar zweimal klar die schnellste Zeit, liefen allerdings zu weit, so dass es an der ersten Kurve zu einer folgenschweren Bandenberührung kam. Am Ende reichte es lediglich zum zwölften Platz.

Pyeongchang, 19. Februar 2018: Der Moment der Entscheidung, als Francesco Friedrich und Thorsten Margis realisieren, dass sie Olympiasieger sind - zeitgleich mit Team Kripps aus Kanada.
Pyeongchang, 19. Februar 2018: Der Moment der Entscheidung, als Francesco Friedrich und Thorsten Margis realisieren, dass sie Olympiasieger sind - zeitgleich mit Team Kripps aus Kanada. © dpa

Tags darauf gewann Friedrich dann an gleicher Stelle mit Margis - wieder mit der schnellsten Startzeit, allerdings langsamer als mit Schüller.

Für den 32-jährigen Margis, mit dem Friedrich von 2015 bis 2020 alle WM-Titel und in Pyeongchang zeitlich mit dem Kanadier Justin Kripps den Olympiasieg holte, spricht die Erfahrung in brenzligen Situationen. Immerhin war es Margis, der in schwierigen Momenten wie 2018 in Südkorea oder ein Jahr später bei der WM in Whistler für den Extra-Kick sorgte, um den Sieg zu holen.

Im Viererbob setzt Friedrich bei den Spielen vom 4. bis 20. Februar in China auf die Crew Margis, Schüller und Candy Bauer, diese Entscheidung hatte das Team bereits kurz vor Weihnachten getroffen. Martin Grothkopp reist als Ersatzmann mit.