Erfurt. Müde von der sechsstündigen Autofahrt, aber glücklich über das Weltcup-Wochenende in Lenzerheide bin ich in der Nacht zu Montag zu Hause angekommen. Eine Top-Ten-Platzierung im Sprint und zwei sehr ordentliche Rennen in Verfolgung und Massenstart – mit dem Abschluss des ersten Trimesters kann ich sehr zufrieden sein.

Leise sperrte ich unsere Wohnungstür auf, wollte meine bessere Hälfte Elli nicht wecken. Das Weihnachtsfest kann kommen, das war unübersehbar. Wie schön meine Verlobte unser Zuhause in meiner langen Abwesenheit dekoriert hatte: Hier ein hölzerner Nussknacker, dort eine handgefertigte Krippe und vor allem die geliebten Seiffener Kurrendefiguren – allesamt aus meiner erzgebirgischen Heimat. Selbst der Tannenbaum war schon geschmückt, und Elli hatte extra die elektrischen Kerzen brennen lassen. Als nächtlichen, weihnachtlichen Willkommensgruß.

Neben den Trainingseinheiten, die ich zu absolvieren habe, stimmen wir uns weiter auf Weihnachten ein. Ich freue mich, dass ich dieses Jahr schon eine ganze Woche vor dem Fest daheim bin. Entspannung für den Kopf ist wichtig. Wir werden über den schönen Weihnachtsmarkt auf dem Erfurter Domplatz flanieren und ganz sicher am Stand mit den gebrannten Mandeln stoppen.

Nach einem Training am Vormittag verbringen wir den Heiligabend dann bei ihren Eltern. Natürlich ist die Bescherung ein Höhepunkt, auch wenn wir beide längst erwachsen sind. Das ganze Jahr über führe ich in meinem Handy eine kleine Liste mit Geschenkideen. So habe ich immer etwas parat. Was ich Elli schenke, wird hier natürlich nicht verraten. Nur so viel: Sie wird sich freuen.

Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg ist Sachsens derzeit bester Biathlet und schreibt jede Woche über seine Erlebnisse des Weltcup-Winters.

Die bisher erschienen Kolumnen von Justus Strelow:

• Zuschauer bei nächtlichen Yoga-Übungen
• Beim Weltcup in Hochfilzen kommen Fans aus Sachsen
• "Im Kinderzimmer träume ich von weiteren Erfolgen"
• "Plätzchenbacken mit meiner Verlobten"