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Justus Strelow: Darum lohnt sich der Aufwand, in die USA zu fliegen

Nach mehreren Jahren Pause werden wieder Weltcups in Amerika ausgetragen. Sachsens bester Biathlet Justus Strelow nimmt die Reisestrapazen trotz des geringen Interesses gerne in Kauf, schreibt er in seiner Kolumne.

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Justus Strelow startet das erste Mal bei einem Weltcup in den USA und Kanada.
Justus Strelow startet das erste Mal bei einem Weltcup in den USA und Kanada. © dpa/Hendrik Schmidt

Von Justus Strelow

Soldier Hollow. Für 30 Euro habe ich mir am Flughafen Oslo noch schnell ein Frühstück geleistet: Baguette, Zimtschnecke, Orangensaft und Cappuccino. Frisch gestärkt bin ich zum Boarding marschiert – mein Abenteuer Übersee konnte beginnen.

Mit einem Charterflug der Internationalen Biathlon-Union wurde ein Großteil der Sportler direkt vom Weltcup am Holmenkollen nach Salt Lake City in die USA geflogen. Athleten aus mehr als zehn Nationen gemeinsam in einem Flieger – das erlebt man sonst selten. Schon auf dem Flughafen bin ich Kollegen und Kontrahenten in die Arme gelaufen, und auch in der Maschine ging es bunt und international zu.

Nach fünf Jahren Pause finden am Wochenende in Soldier Hollow erstmals wieder Rennen in Amerika statt und in der Woche darauf geht es für uns noch zum Saisonfinale nach Kanada. Die USA gelten zwar nicht gerade als Mekka des Biathlons, aber einmal pro Olympia-Zyklus macht der Weltcup richtigerweise auch dort Station. Die Wettkämpfe in Russland fallen aufgrund der politischen Lage bereits seit Jahren aus.

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Biathlon versteht sich als globaler Sport, deshalb dürfen wir aus meiner Sicht weder Kosten noch Mühen scheuen, um auch in Übersee anzutreten. Natürlich fällt Biathlon dort ein paar Nummern kleiner aus als in Europa. Die Tickets werden kostenlos verteilt und die Stadien sind eher für uns Sportler gebaut – viel Platz für große Tribünen wird nicht benötigt.

Auch die Anreise ist speziell: Im Vorfeld mussten so viele Dokumente und Formulare ausgefüllt werden wie auf keiner anderen Auslandsstation. Bei Gepäck und Material mussten wir uns einschränken. Fast alle größeren Nationen sind heutzutage in ihrem eigenen Wachs-Truck zu den Wettkampf-Orten unterwegs. Vor der USA-Reise mussten die Techniker ihre Wachse nun platzsparend in kleinere Gefäße umfüllen, damit sie sie mit nach Übersee nehmen konnten.

Mit der Zeitverschiebung komme ich gut klar. Um einen Jetlag zu verhindern, habe ich nach meiner Ankunft eisern auf einen Mittagsschlaf verzichtet und bin stattdessen eine Runde joggen gegangen, um den langen Flug zügig aus den Kleidern zu schütteln. Nun fühle ich mich bestens gewappnet für weitere erfolgreiche Rennen.

Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg ist Sachsens derzeit bester Biathlet und schreibt jede Woche über seine Erlebnisse des Weltcup-Winters.

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