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Sachsens CDU fordert Regulierung des Wolfsbestandes

Die sächsische CDU-Landtagsfraktion arbeitet an einem Positionspapier zum Thema Wölfe. Darin fordert sie eine "Entnahmequote" für die Raubtiere.

Von Thilo Alexe
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Sachsens CDU fordert eine Entnahmequote für Wölfe.
Sachsens CDU fordert eine Entnahmequote für Wölfe. © dpa Deutsche Presse Agentur

Die CDU in Sachsens Landtag drängt auf einen anderen Umgang mit dem Wolf im Freistaat. "Der Bestand ist stetig gewachsen und heute somit höher als der zugelassene Gesamtbestand von Wölfen in europäischen Ländern wie Schweden, Finnland oder Frankreich", heißt es im Entwurf für ein Positionspapier. Es trägt den Titel "Der Wolf ist kein Kuscheltier" und enthält die Forderung nach einem aktiven Bestandsmanagement: "Eine jährliche Entnahmequote von Wölfen ist auf wissenschaftlicher Basis festzulegen." Das hieße, dass eine zuvor bestimmte Anzahl von Tieren geschossen werden kann. Das Bestandsmanagement soll über das Jagdrecht geregelt werden.

"Es braucht eine Handhabe der Vernunft", sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Georg-Ludwig von Breitenbuch Sächsische.de. Es gehe nicht um Scharfmacherei. Von Breitenbuch verwies auf die vergleichsweise hohe Populationsdichte der Wölfe in Ostsachsen. "Die Lausitz ist voll", betonte er. Das sächsische Wolfmanagement muss sich, so fordert es der CDU-Entwurf, "intensiv mit der Frage beschäftigen, wie die Nöte der Landnutzer gelindert werden können". Die Antwort liege in der Bestandsregulierung.

Wölfe in Sachsen: EU-Parlament fordert Neubewertung

Sachsens CDU-Fraktionsvize forderte erneut den Bund dazu auf, sich bei der EU in Brüssel für eine Abschwächung des Schutzstatus‘ für Wölfe einzusetzen: "Wir drängen seit Jahren darauf, dass dich daran etwas ändert." In dem Entwurf heißt es, auf Bundes- und EU-Ebene müsse darauf hingewirkt werden, dass der Wolf in Deutschland nicht mehr als im Bestand bedrohte Tierart gilt. Eine vom EU-Parlament beschlossene Resolution zur Neubewertung müsse rasch umgesetzt werden. Zu den weiteren Forderungen zählen die stärkere Einbindung der Jägerschaft sowie die Vereinfachung der Rissbegutachtung.

Die christdemokratische Fraktion befasst sich noch im Januar mit dem Papier. Inwieweit daraus eine Landtagsinitiative wird, ist noch offen. Die Kenia-Koalition aus CDU, Grünen und SPD hat sich darauf verständigt, Anträge im Landtag nur gemeinsam vorzulegen.