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Was der Frauentag über Putins Krieg lehrt

Wäre eine von Frauen regierte Welt friedlicher? Die wahren Helden dieser Zeit sind jedenfalls keine Soldaten. Ein Kommentar zum Frauentag.

Von Marcus Thielking
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Panzer statt Blumen? Putins Krieg ist Machogehabe, meint Sächsische.de-Redakteur Marcus Thielking.
Panzer statt Blumen? Putins Krieg ist Machogehabe, meint Sächsische.de-Redakteur Marcus Thielking. © Russian Defense Ministry Press S

Wladimir Putin. Joe Biden. Wolodymyr Selenskyj. Emmanuel Macron. Olaf Scholz. Xi Jinping. Recep Tayyip Erdogan. Naftali Bennett. Jens Stoltenberg. Vitali Klitschko. Es ist eine Welt der Männer, die gerade mal wieder in den Krieg taumelt. So war es immer. "Männer führen Kriege" und "Männer bauen Raketen", sang Herbert Grönemeyer in seinem Hit "Männer". Außen hart und innen ganz weich.

Wäre eine von Frauen regierte Welt friedlicher? Zum Frauentag ist die Frage erlaubt, auch wenn sie natürlich naiv ist und historisch betrachtet zweifelhaft. Denn die Weltgeschichte lehrt, dass Herrscherinnen mindestens genauso brutal sein können.

Gerade bei Putins Krieg gegen die Ukraine fällt jedoch auf, dass er nicht zuletzt durch pures Machogehabe motiviert ist. Politisch, weil Putins System alles verachtet, was Gleichstellung, Frauenrechte oder auch Minderheitenschutz bedeutet. Persönlich, weil Putins Angriffskrieg etwas mit gekränkter männlicher Eitelkeit, Großmannssucht, Imponiergehabe und archaischer Heldenvergötzung zu tun hat.

Dabei sind die wahren Helden dieser Zeit nicht nur die Soldaten – und Soldatinnen –, die für ihr Land kämpfen und in den Tod ziehen. Es sind vor allem die Hunderttausenden Mütter, die allein mit ihren Kindern auf der Flucht quer durch Europa sind. Wie viel Mut, Tapferkeit, eisernen Willen und Nervenstärke beweisen diese Frauen! Dagegen sind Putins Panzer ziemlich jämmerlich.

Mail an Marcus Thielking.